Planung für Sportplatz Riederau wird wieder aufgenommen
Vor 15 Jahren wurde beschlossen, einen Bebauungsplan für den Sportplatz in Riederau aufzustellen. Wie der Stand heute ist und welches Problem inzwischen entstanden ist.
Es dürfte wohl einer der am längsten laufenden Bauleitplanverfahren in Dießen sein: Bereits vor 15 Jahren hat der Gemeinderat beschlossen, einen Bebauungsplan für das Sportgelände am nördlichen Ortsrand von Riederau aufzustellen. In der jüngsten Sitzung des Bauausschusses folgte jetzt ein weiterer Schritt, um das Verfahren voranzubringen.
Anlass für den Bebauungsplan ist unter anderem der Wunsch des Schützenkranzes Riederau nach einer neuen Schießstätte. Dieser Wunsch wurde bereits im Vorfeld des Kindergartenbaus in Riederau vor rund 20 Jahren artikuliert, als überlegt wurde, diese in den Kindergartenneubau unterzubringen, was politisch jedoch nicht durchsetzbar war. Auch andere innerörtliche Standorte auf gemeindlichen Grundstücken kamen nicht zum Tragen, weil die Gemeinde kein innerörtliches Grundstück dafür bereitstellen wollte, wie sich Schützenmeister Josef Vogl erinnert. So kam der Gedanke auf, ein Schützenheim im Bereich des Sportgeländes zu bauen, wo die Gemeinde zwischenzeitlich auch ein Grundstück erworben hatte.
2008 wurde schließlich beschlossen, das Sportgebiet zu überplanen, um drei Bauräume für das Vereinsheim und eine Sporthalle für den SC Riederau und eine Schützenhalle zu schaffen. Das Verfahren zog sich jedoch hin, zunächst plante der Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München, dann ein Riederauer Büro, bevor 2018 erneut der Planer gewechselt wurde.
Zuletzt hatte sich der Bauausschuss des Gemeinderats im März 2019 mit der Sache befasst, als nach der ersten Beteiligung von Öffentlichkeit und Behörden beschlossen wurde, den Bebauungsplanentwurf auszulegen. Dazu kam es dann aber bislang nicht: „Nicht zuletzt aufgrund der massiven
personellen Engpässe im gemeindlichen Bauamt hat sich die Bearbeitung zeitlich hinausgezögert“, heißt es in der Sitzungsvorlage zur Begründung.
Nun sollte am Montagabend der Bebauungsplanentwurf erstmals dem 2020 neu zusammengesetzten Bauausschuss vorgestellt werden, dazu waren auch die Planer und auch einige Vertreter der Riederauer Vertreter anwesend. Doch
praktisch in Minutenschnelle war die Sache abgehakt. Bauamtsleiterin Johanna Schäffert informierte über einige wesentliche Inhalte des Bebauungsplans und dann sprach sich das Gremium ohne weitere Wortmeldungen dafür aus, den aktuellen Planentwurf auszulegen. Nach der Auslegung und der Abwägung der dabei möglicherweise eingehenden Stellungnahmen könnte dann der Bebauungsplan
beschlossen und in Kraft gesetzt werden. Inwieweit dann die neuen Baumöglichkeiten auch umgesetzt werden, ist eine andere Frage, wie schon bei der Jahresversammlung des Schützenkranzes im vergangenen Frühjahr angedeutet wurde: Der Gemeinde sei auch bewusst, dass sich der SC Riederau und der Schützenverein aufgrund der Verzögerung durch die nachlässige Bearbeitung des Bebauungsplanverfahrens
ein Bauen wie geplant nicht mehr leisten können, hieß es damals von Schützenmeister Josef Vogl: „Die Kosten haben sich vervielfacht“, sagte er. Sei man anfangs noch von 300.000 Euro ausgegangen, standen schließlich Kosten von rund 1,2 Millionen Euro im Raum. Auch bei der jüngsten Mitgliederversammlung wurde wieder eine Fortführung des Bebauungsplans angemahnt.