Eine abwechslungsreiche Kunstschau
Der Kunstverein HAUS24 stellt derzeit in der Säulenhalle in Landsberg aus. Die Ausstellung bietet Porträts, Landschaften und mehr.
Landsberg Aus einer Gruppe wurde ein Verein, aus der Künstlergruppe Haus 24 der Kunstverein HAUS24: Der Name änderte sich minimal, die Künstler blieben dieselben. Mit einer schlicht „Kunst-Ausstellung“betitelten Schau stellen sich zehn Mitglieder plus eine Gastausstellerin erstmals in der Landsberger Säulenhalle vor. Es ist eine interessante, höchst abwechslungsreiche Ausstellung, den unterschiedlichen Herangehensweisen und Ausdrucksarten der Malerinnen und Maler geschuldet.
Gewöhnungsbedürftig sind die Porträts von Gastausstellerin Amelie Ries. Sie hat den Gesichtern tiefe, dunkle Augenhöhlen verpasst, den eher pessimistischen Eindruck jedoch mit zartflüssiger, geheimnisvoll blasser Farbe gemildert. In der Box von Barbara Rauschmair ist die Farbe nicht nur zu sehen, sondern auch noch zu riechen. Sie malt figürlich, meist in Öl, zeichnet sich aus durch genaue Beobachtung. Da liegt eine Leseratte leicht verdreht in ein Buch vertieft. Die Kinderporträts spiegeln die ganze Freude der Gemalten wider.
Sehr bestimmend, dominierend sind die „Love Letters“von Felix Pitscheneder. Auf riesigen Leinwänden, die wie Raumteiler wirken, tanzen Buchstaben durcheinander. Der Künstler verwendet keine Farbe, seine ausgestellten Arbeiten sind hell-grau-schwarz. Holger Gebhard wiederum schwelgt in Farben, die er über Leinwände fließen, sich zueinander und voneinander wegbewegen lässt. Diese Farbverliebtheit ist auch bei den Werken von Elisabeth Naurath zu sehen. Bei „Frühling“beispielsweise scheint die Natur vor Farbe zu explodieren.
Auch der Vogel, als Sinnbild für Sehnsucht und Verbindungsglied zwischen Erde und Himmel, trägt buntes Gefieder.
Ulrike Heck ist Landschaftsmalerin.
Bei ihren Bildern scheinen sich Wirklichkeit und Traum zu vermischen oder zu vereinen. Die Landschaften, Berge oder auch mal in der Ferne verschwimmende Stadtsilhouetten erhalten unwirkliche,
Auf riesigen Leinwänden tanzen Buchstaben
Ein buntes Einhorn aus Plastikfolie hüpft über die Leinwand
romantisierende Farben und können so die Seele des Betrachters streicheln. Ruth Scheller stellt Fotografie aus. Ihre Lieblingsmotive sind in Fernost, Thailand ist erklärtes Traumland. Brücken und Stege, das Wasser in seinen verschiedenen Formen scheinen eine besondere Faszination auf sie auszuüben. Angela Prades Arbeiten in der Säulenhalle sind von einer gewissen Heiterkeit. Sie hat munter collagiert, lässt auf einem „Wimmelbild“ein buntes Einhorn aus Plastikfolie über die Leinwand hüpfen oder macht Atem mittels angedeuteter Sprechblasen sichtbar.
Claudia Castillon hat sich künstlerisch nicht festgelegt. Bei der aktuellen Schau zeigt sie großformatige Drucke, die sich spiegeln und den Blick förmlich an- und hineinziehen in die Farben, von denen sie jeweils nur einen kleinen Teil der Palette verwendet hat. Susanne Diehl malt leicht abstrahierend, setzt dabei Themen wie den Klimawandel vielfarbig und eindrucksvoll in Szene. Initiatorin und Gründerin der Künstlergruppe Haus 24 und jetzt auch des gleichnamigen Vereins ist Urte Klatz-Schmuck. Sie platziert geometrische Zeichen auf die Leinwand, formt aus einem zersplitterten Spiegel ein Kunstwerk. Selbst eine große Blüte wird bei der Künstlerin zu einem streng linearen Gebilde, das in seiner farblichen Schönheit wiederum wundersam natürlich wirkt.
Die „Kunst-Ausstellung“des Kunstvereins HAUS24 in der Säulenhalle in Landsberg in der Schlossergasse ist bis einschließlich Montag, 29. Mai, geöffnet – jeweils Donnerstag bis Sonntag von 11 bis 18 Uhr. Die Finissage mit Musik findet am Montag, 29. Mai, um 16 Uhr statt.