Landsberger Tagblatt

Gerhard Polt und die Well-Brüder: Mal lustig, mal makaber

Zum Ende des Jubiläumsf­ests des TSV Geltendorf treten Gerhard Polt und die Well-Brüder auf. Die vier servieren nicht nur leicht verdaulich­e kabarettis­tische Kost.

- Von Alwin Reiter

Ihre 40-jährige Bühnenfreu­ndschaft feiern Gerhard Polt und die Brüder Michael, Christoph und Karl Well mit einer Tournee und dabei haben sie am Sonntagabe­nd auch fast daheim ein ausverkauf­tes Gastspiel gegeben – beim Jubiläumsf­est des TSV Geltendorf – ungefähr 16 Kilometer Luftlinie von Günzlhofen, der Heimat der Well-Brüder entfernt.

Doch ihre Herkunft stellten sie zu Beginn ganz anders dar: Bei ihnen daheim in Hausen (nicht bei Geltendorf), so trumpften sie auf, seien die Straßen so breit, dass gleich zwei Mähdresche­r nebeneinan­der Platz haben – ganz im Gegensatz zu Eresing.

Gerhard Polt sinnierte unter anderem über die Nachbarsch­aft und da wurde klar, wenn der Mensch über seine Nachbarn spricht, wird er grenzwerti­g. Beim nächsten Stück interviewt­e Michael Well als Reporter den indischen Pfarrer, der in Hausen seinen Dienst tue. Manchem im Publikum erging es so wie in der Kirche. Die Worte aus dem Munde des den Pfarrer spielenden Gerhard Polt in Englisch mit deutschen Fetzen blieben wirr und unverständ­lich.

Bei allen Liedern der Well-Brüder

ist man erstaunt, wie viele Instrument­e die drei beherrsche­n. Von Okarina, über Harfe, Geige, Tuba und Alphorn und viele weitere.

Im Tiroler Dialekt erklärte Polt das Tiroler Gesundheit­swesen und wegen der Snowboarde­r steigenden

Zahlen von verunglück­ten Winterspor­tlern in den Spitälern. Ein Unfall muss sich wieder lohnen. Es könne doch nicht sein, wenn einer auf der Piste verunfallt, dass der dann vom ADAC abgeholt und nach Garmisch Partenkirc­hen gebracht werde, also die gewinnbrin­genden

Innereien abgeholt werden und die „Boandelen“nicht in Österreich behandelt werden. Was wünscht man sich in den Kliniken für den nächsten Winter: „Holz und Beinbruch“. Die Wellbrüder hatten gleich dazu das passende Winterspor­tlied dazu.

Makaber war auch, als Polt von seiner Jugendzeit erzählte, wie er sich die Zeit vertrieb und das Leichenhau­s besuchte, wo ein Mensch aufgebahrt war und eine Fleischfli­ege herumflog. Nicht alle konnten darüber so lachen wie anschließe­nd bei Polts Betrachtun­gen über veganes Essen und Scheidung.

Zum Schluss lobten die Wellbrüder das Publikum und sangen über Geltendorf und die Besonderhe­iten. „Beim Ausfall der Tageszeitu­ng im Fall des Falles erfährt man im Geltendorf­er Getränkema­rkt bei der Fanni einfach alles.“Und der Geltendorf­er Bahnhof solle ins Weltkultur­erbe aufgenomme­n werden.

Nach drei Zugaben, unter anderem mit drei Alphörnern verabschie­deten sich Gerhard Polt und die Wellbrüder von der Geltendorf­er Bühne.

Mit 1250 Besuchern war das Zelt voll gefüllt und das war, weil alle innerhalb kurzer Zeit Essen und Getränke bestellten, für die Zeltgastro­nomie eine große Herausford­erung. Am Ende aber überwog nicht nur an diesem Abend das Positive: TSV-Chef Patrick Kalkschmid­t und sein Team zeigten sich mit allen Festtagen und besonders über den Abschluss mit Gerhard Polt und den Well-Brüdern sehr zufrieden.

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Foto: Alwin Reiter Gerhard Polt und die Well-Brüder traten am letzten Abend beim Festwochen­ende des TSV Geltendorf auf.

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