Hierbleiben oder wegfahren?
Ab in den Süden lautet das Motto der Pfingstferien bei Vielen aus dem Kreis Landsberg. Doch rund um Pfingsten ist auch die Region ein beliebtes Reiseziel.
In den Pfingstferien zieht es viele Urlauber traditionell Richtung Süden. Die Region zwischen Ammersee und Lech kann aber auch punkten. Während Strand und Meer vor allem Familien locken, ist es eine ganz andere Reiseklientel, die in der Region Landsberg Erholung sucht. Unsere Redaktion hat in Reisebüros in Landsberg und bei den lokalen Tourismusverbänden nachgefragt, wohin die Reise an Pfingsten geht und wer in die Region kommt.
Rund 300 Ferienwohnungen sind beim Tourismusverband Starnberg Ammersee gemeldet, die, wie Geschäftsführer Werner Schmid sagt, größtenteils von Urlaubern aus Deutschland gebucht werden. „86 Prozent unserer Gäste kommen aus Deutschland, das hat sich seit Jahren in diesem Bereich eingependelt. Ein großer Teil unserer Urlaubsgäste kommt aus Bayern, gefolgt von Baden-Württemberg,
Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen.“Dass die Menschen gerne in der näheren Umgebung ihrer Heimat urlauben, sei aber nicht nur ein Phänomen im Raum Starnberger See und Ammersee, sagt Schmid. Das zeige sich in ähnlicher Form in ganz Bayern.
Unter anderem auch in Landsberg, wie Michaela Grün, die Leiterin der Tourist-Information sagt.
Es seien in erster Linie Tagestouristen, die die romantische Altstadt besuchen: Radfahrende, Durchreisende oder Reisende mit ihrem Wohnmobil.
Vor Ort informieren sie sich bei einer Stadtführung und via Audioguide. „Aktuell stoßen wir bei den Stadtführungen an unsere Kapazitätsgrenzen“, sagt Michaela Grün, die nach dem überraschenden Tod von Axel Flörke auch die Geschäftsführung des Tourismusverbands
Ammersee-Lech übernommen hat. Die Tagestouristen wollen aber nicht nur die Stadt ansehen, immer wieder gebe es Anfragen nach sportlicher Aktivität auf dem Wasser, wie Kanufahrten oder Stand-up-Paddling.
Ausländische Gäste verzeichnen die beiden Tourismusverbände in erster Linie aus der Schweiz. Zwischen Ammersee und Lech sind Gäste aus den Niederlanden an zweiter Stelle, im Bereich Ammersee und Starnberger See Österreicher und Norditaliener. „Die Zahl der Gäste aus anderen Ländern ist eher zu vernachlässigen“, sagt Werner Schmid. Anders als noch vor Jahren zeichne sich ab, dass Urlaubsgäste heuer nicht so spontan Urlaubsreisen in die Region buchen.
Überhaupt fehlten zwischen Ammersee und Starnberger See derzeit fast 20 Prozent der jährlichen Buchungen. Dass das Reiseverhalten gerade leicht verhalten ist, liege sicher auch an Faktoren wie Krieg in der Ukraine, Inflation und den steigenden Energiekosten. „Wir sind zufrieden mit den
Buchungszahlen, aber nicht sehr zufrieden“, sagt Werner Schmid und fügt an: „Für die Pfingstferien haben wir noch Kapazitäten frei.“
Warum sind Urlaubsreisen in heimischen Gefilden so beliebt? Werner Schmid antwortet: „Die Menschen wollen auch vom Urlaub aus gerne schnell wieder zu Hause sein können, falls irgendetwas passiert. Da sind Reisen innerhalb Deutschlands ideal.“Übrigens besteht ein großer
Teil der Gäste im Bereich des Tourismusverbands Starnberg-Ammersee aus Geschäftsleuten, die meistens in Begleitung ihrer Partner oder Familien anreisen und den geschäftlichen Aufenthalt um ein paar private Urlaubstage verlängerten.
Vor allem für Familien mit Kindern geht es in den Pfingstferien Richtung Süden. Nach den verregneten Wochen sehnen sich viele nach Sonne und hohen Temperaturen.
Die Reiseziele sind dementsprechend die griechischen Inseln,
Spanien, die Türkei und Ägypten. „Die Ziele sollten in relativ kurzer Zeit erreichbar sein“, sagt Tourismuskauffrau Stefanie Staud vom Reisebüro Vivell in Landsberg. Eine Autofahrt von sechs Stunden oder ein Flug von drei Stunden seien für einen sieben- bis zehntägigen Urlaub gewünscht. Es geht in Hotelanlagen, aber auch auf Campingplätze oder in Mobile Homes.
Auch Ulrike Pigola und Simone Preradovic von SonnenklarTV by Fischerreisen in Landsberg haben in den vergangenen Wochen vor allem Reisen in Hotels im Süden Europas vermittelt. „Viele können den Regen nicht mehr sehen“, sagt Ulrike Pigola.
Neben Hotel-Aufenthalten seien auch Kreuzfahrten im Mittelmeer gefragt. Zuletzt seien auch einige Kundinnen und Kunden zu ihnen ins Reisebüro gekommen, die wegen der Unwetter in Italien ihren Urlaub abgebrochen hätten und nun für die Zeit um Pfingsten neue Ziele suchen.
Vor allem Tagestouristen besuchen Landsberg