1363 Sträucher und 55 Bäume für Tiere
Die Ortsumfahrung Lengenfeld steht kurz vor der Eröffnung. Nun beginnt eine große Pflanzaktion. Davon sollen Fledermäuse profitieren. Die Kollisionsschutzwand wird teurer.
Im Rahmen des Baus der Ortsumfahrung Lengenfeld, deren Eröffnung am Freitag, 26. Mai gefeiert wird, sollen beidseitig der Unterführung an der Ammerseestraße Bäume und Sträucher gepflanzt werden. Kürzlich wurde hierfür vom Gemeinderat Pürgen eine Summe über 195.000 Euro netto bewilligt. Die Arbeiten stehen im Zusammenhang mit dort lebenden Fledermäusen. Nachbesserungen wurden an der für die Tiere errichteten Kollisionsschutzwand nötig.
Laut Pürgens Bürgermeister Wilfried Lechler wird die Bepflanzung zu 85 Prozent gefördert. Die vorgesehene Sturmschutzbepflanzung dient laut Rathauschef als Leitsystem für Fledermäuse, damit diese durch die Unterführung an der Ammerseestraße fliegen, die auch Fußgänger und Radfahrer nutzen können. Die Alternative zur Bepflanzung wäre der Bau einer weiteren Kollisionsschutzwand gewesen, so Lechler. Die Bepflanzung, die nun beginnt, dient auch der Schaffung vorgeschriebener Ausgleichsflächen für den Bau der
Ortsumfahrung und gestalterischen Maßnahmen.
Die Arbeiten beinhalten die Saatbeetvorbereitung auf 4000 Quadratmetern und die Pflanzung von 1363 Sträuchern, welche eingezäunt werden, um Verbiss durch Wildtiere zu verhindern. „Vorgesehen sind zudem 37 Hochstämme, dabei handelt es sich um Bäume, bei denen die Seitentriebe abgeschnitten werden, und 18 Heister, bei denen die Seitentriebe nicht bearbeitet werden. „Die meisten Bäume sind Buchen“, sagt Bürgermeister
Wilfried Lechler auf Nachfrage. Auch diese erhalten einen Schutz vor Verbiss. Teil des vergebenen Auftrags sind pflegerische Maßnahmen über drei Jahre. Dazu gehört das Wässern im Sommer sowie das Nachbessern bei der Mulchschicht und die Kontrolle des Verbissschutzes.
In der Sitzung wurden noch Nachtragsangebote vergeben, so über 146.000 Euro netto im Zusammenhang mit der Kollisionsschutzwand für Fledermäuse an der Ortsumfahrung Lengenfeld.
Die ursprünglich hierfür angesetzten Kosten belaufen sich auf fast 380.000 Euro. Ein Prüfingenieur für Standsicherheit im Massivbau hatte zwischenzeitlich ermittelt, welches Gewicht zusätzlich auf der Kollisionswand der Ortsumfahrung lasten könnte, sollte sich dort Eis ablagern. In der Folge musste die Unterkonstruktion der Schutzwand abgeändert und höherwertiger Stahl verwendet werden.
Zudem machten Lieferschwierigkeiten Beschlüsse des Ratsgremiums nötig. So wird auf eine größere Maschenweite des Drahtgitters ausgewichen, beim Kollisionsschutzzaun und bei den Stahlrohrpfählen wurde nach Absprache mit einem Statiker auf Material mit einer geringeren Stahlgüte ausgewichen. In diesen beiden Fällen ergab sich ein Nachlass zum ursprünglichen Angebot.
Weitere gut 23.000 Euro netto fallen bei einem Nachtragsangebot an, bei dem es um das sichere Aufstellen von Verkehrsschildern geht. Hier hat die Bundesanstalt für Straßenwesen im Zeitraum zwischen der Planung und der Umsetzung neue Regeln erlassen. Das betrifft Fundamente, Gittermasten und Rohrpfosten.