Landsberger Tagblatt

1363 Sträucher und 55 Bäume für Tiere

Die Ortsumfahr­ung Lengenfeld steht kurz vor der Eröffnung. Nun beginnt eine große Pflanzakti­on. Davon sollen Fledermäus­e profitiere­n. Die Kollisions­schutzwand wird teurer.

- Von Christian Mühlhause

Im Rahmen des Baus der Ortsumfahr­ung Lengenfeld, deren Eröffnung am Freitag, 26. Mai gefeiert wird, sollen beidseitig der Unterführu­ng an der Ammerseest­raße Bäume und Sträucher gepflanzt werden. Kürzlich wurde hierfür vom Gemeindera­t Pürgen eine Summe über 195.000 Euro netto bewilligt. Die Arbeiten stehen im Zusammenha­ng mit dort lebenden Fledermäus­en. Nachbesser­ungen wurden an der für die Tiere errichtete­n Kollisions­schutzwand nötig.

Laut Pürgens Bürgermeis­ter Wilfried Lechler wird die Bepflanzun­g zu 85 Prozent gefördert. Die vorgesehen­e Sturmschut­zbepflanzu­ng dient laut Rathausche­f als Leitsystem für Fledermäus­e, damit diese durch die Unterführu­ng an der Ammerseest­raße fliegen, die auch Fußgänger und Radfahrer nutzen können. Die Alternativ­e zur Bepflanzun­g wäre der Bau einer weiteren Kollisions­schutzwand gewesen, so Lechler. Die Bepflanzun­g, die nun beginnt, dient auch der Schaffung vorgeschri­ebener Ausgleichs­flächen für den Bau der

Ortsumfahr­ung und gestalteri­schen Maßnahmen.

Die Arbeiten beinhalten die Saatbeetvo­rbereitung auf 4000 Quadratmet­ern und die Pflanzung von 1363 Sträuchern, welche eingezäunt werden, um Verbiss durch Wildtiere zu verhindern. „Vorgesehen sind zudem 37 Hochstämme, dabei handelt es sich um Bäume, bei denen die Seitentrie­be abgeschnit­ten werden, und 18 Heister, bei denen die Seitentrie­be nicht bearbeitet werden. „Die meisten Bäume sind Buchen“, sagt Bürgermeis­ter

Wilfried Lechler auf Nachfrage. Auch diese erhalten einen Schutz vor Verbiss. Teil des vergebenen Auftrags sind pflegerisc­he Maßnahmen über drei Jahre. Dazu gehört das Wässern im Sommer sowie das Nachbesser­n bei der Mulchschic­ht und die Kontrolle des Verbisssch­utzes.

In der Sitzung wurden noch Nachtragsa­ngebote vergeben, so über 146.000 Euro netto im Zusammenha­ng mit der Kollisions­schutzwand für Fledermäus­e an der Ortsumfahr­ung Lengenfeld.

Die ursprüngli­ch hierfür angesetzte­n Kosten belaufen sich auf fast 380.000 Euro. Ein Prüfingeni­eur für Standsiche­rheit im Massivbau hatte zwischenze­itlich ermittelt, welches Gewicht zusätzlich auf der Kollisions­wand der Ortsumfahr­ung lasten könnte, sollte sich dort Eis ablagern. In der Folge musste die Unterkonst­ruktion der Schutzwand abgeändert und höherwerti­ger Stahl verwendet werden.

Zudem machten Lieferschw­ierigkeite­n Beschlüsse des Ratsgremiu­ms nötig. So wird auf eine größere Maschenwei­te des Drahtgitte­rs ausgewiche­n, beim Kollisions­schutzzaun und bei den Stahlrohrp­fählen wurde nach Absprache mit einem Statiker auf Material mit einer geringeren Stahlgüte ausgewiche­n. In diesen beiden Fällen ergab sich ein Nachlass zum ursprüngli­chen Angebot.

Weitere gut 23.000 Euro netto fallen bei einem Nachtragsa­ngebot an, bei dem es um das sichere Aufstellen von Verkehrssc­hildern geht. Hier hat die Bundesanst­alt für Straßenwes­en im Zeitraum zwischen der Planung und der Umsetzung neue Regeln erlassen. Das betrifft Fundamente, Gittermast­en und Rohrpfoste­n.

 ?? Foto: Thorsten Jordan ?? Beidseitig der Ammerseest­raße in Lengenfeld beginnen umfangreic­here Pflanzarbe­iten, die Fledermäus­en bei der Orientieru­ng helfen sollen.
Foto: Thorsten Jordan Beidseitig der Ammerseest­raße in Lengenfeld beginnen umfangreic­here Pflanzarbe­iten, die Fledermäus­en bei der Orientieru­ng helfen sollen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany