Ein Rundgang über den Veitsmarkt
Rund 45 fahrende Händlerinnen und Händler bieten zurzeit wieder ihre Waren zwischen Hauptund Georg-Hellmair-Platz feil. Ein Rundgang über das Marktgelände in der Landsberger Altstadt.
Karl und Ines Germann aus der Schweiz sind eigens nach Landsberg gekommen, um sich auf dem Veitsmarkt in der Altstadt umzuschauen. „Wir machen gerade Urlaub in Bad Wörishofen und haben ein Plakat vom Veitsmarkt in Landsberg gesehen“, erklärt Karl Germann. Bei sommerlichem Wetter schlendert er mit seiner Frau über den Haupt- und Georg-Hellmair-Platz und durch die Ludwigstraße. „Der Markt ist zum Glück nicht so groß“, freut er sich. In seiner Heimat in Amriswill in der Nähe von Romanswill am Bodensee seien Märkte oft viel größer und überlaufener.
Ines Germann hat gleich am Anfang des Veitsmarkts, der noch bis Sonntag andauert, einen Schmuckstand entdeckt und dort einen Kinderring für die Enkelin gekauft. Ein besonderes Ziel haben die beiden an diesem Freitag nicht, sie möchten sich treiben lassen über das Marktgelände mit den rund 45 Ständen.
Seit 6 Uhr in der Früh sind Ines Wilsch, Maren Speck und weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landsberger Veranstaltungsmanagements auf den Beinen, um Standflächen zu markieren und die Fieranten an ihre Plätze zu lotsen. Die gilt es nämlich so anzuordnen, dass den heimischen Gastronomen auf dem Haupt- und Hellmairplatz in diesem Jahr ein gutes Stück mehr Bewirtungsfläche bleibt, als früher. „Gleichzeitig müssen wir natürlich auch darauf achten, dass für alle Fieranten genug Platz bleibt, denn wenn wir weniger Stände aufbauen können, lohnt sich der ganze Organisationsaufwand für einen solchen Markt irgendwann nicht mehr“, sagt Maren Speck.
45 Stände sei so in etwa die Größenordnung, die immer beim Veitsund
auch im Herbst beim Kreuzmarkt erreicht werden. Die Auswahl erfolgt in aller Regel im Losverfahren unter allen Bewerbungen. Heuer erstmals dabei ist Miriam Ehelechner mit ihren Donuts, die sie sonst am Danziger Platz in Landsberg verkauft. In der Ludwigstraße, unmittelbar vor der Stadtpfarrkirche hat sie einen Platz bekommen und freut sich: „So kann ich viel Werbung für den Laden am Danziger Platz machen, und die Lage hier ist super.“
Schon öfter dabei ist der Stand „Echter Salzburger“, wie Verkäufer
Marco Armstorfer berichtet. Gleich vor dem historischen Rathaus hat er diesmal seinen Stand aufbauen können und bietet neben Herzhaftem wie Speck und Käse auch überdimensional große, teils gefüllte Krapfen und riesige Käsebrezen an. „Wenn mein Chef mit dem Geschäft auf den Landsberger Märkten nicht zufrieden wäre, würden wir sicher nicht jedes Mal wiederkommen“, sagt er, bevor er sich wieder seinen Kunden zuwendet, die zum Teil jedes Jahr schon darauf warteten, bei ihm einkaufen zu können.
Angelika Gall aus Kaltenberg und Ute Adolph aus Geltendorf schlendern derweil über den Georg-Hellmair-Platz und bleiben interessiert am Stand von Nicole Heitzer aus Kissing stehen. „L’unic“nennt sich ihr Label unter dem sie farbenfrohe Bademäntel für Groß und Klein verkauft. Die Nähmaschine an ihrem Verkaufsstand sei ihr aufgefallen, sagt Angelika Gall, die selbst gerne näht, und die bunten Kinderbademäntel hätten ihr Interesse geweckt. Was die beiden ein wenig vermissen, sind Stände, an denen Haushaltsgeräte
angeboten werden. „Das gab es früher viel mehr“, erinnert sich Ute Adolph. Schließlich machen sich die beiden Frauen auf den Weg in Richtung Claudias Taschenladen aus München.
Dort wartet Christian Sicheneder mit der von gehörlosen Jugendlichen gefertigten Filzwaren auf Kundschaft. Ein wenig besorgt sei er schon, ob an diesem Standort auch wirklich viele Leute vorbeikommen, merkt er gegenüber Maren Speck an. In den Jahren zuvor sei er immer am Hauptplatz gestanden, jetzt ist sein Stand unmittelbar an der Sonderbar. Maren Speck aber beruhigt ihn: „Das Wetter ist perfekt für den Markt und die Stadt wird in den drei Tagen voll sein.“
Und damit auch in einer vollen Innenstadt Rettungskräfte wie die Feuerwehr im Notfall rasch einschreiten können, sind Rettungswege freizuhalten. Maren Speck weist insbesondere auf den geänderten Rettungsweg auf dem Hauptplatz hin. „Früher verlief der Rettungsweg direkt an den Hauswänden auf der Nordseite des Hauptplatzes vorbei, jetzt haben wir dort die Stände platziert und davor die Rettungsgasse angeordnet.“So sei es beispielsweise für ein Feuerwehrfahrzeug noch einfach, aus Richtung Neue Bergstraße über den Platz in Richtung Ludwigstraße einfahren zu können.
Der Landsberger Veitsmarkt auf dem Hauptplatz, dem HellmairPlatz und in der Ludwigstraße dauert noch bis einschließlich Pfingstsonntag, 28. Mai. Die fahrenden Händler bieten ihre Waren von 10 bis 18 Uhr an. Auf die kleinen Besucherinnen und Besucher wartet auf dem Georg-Hellmair-Platz ein buntes Kinderprogramm mit Torwandschießen, Kinderschminken oder Aktionswand, und auf dem Hauptplatz lädt ein Kinderkarussell dazu ein, ein paar Runden zu drehen.