Fans empfangen die Helden der Eishockey-WM in München
Die Nationalmannschaft kehrt mit einer sensationellen Silbermedaille von der Weltmeisterschaft zurück. In München warten auch Fans aus Landsberg auf das Team.
Gerne ist Christian Henrich am Montagmorgen früh aufgestanden: Um 7.35 Uhr landete der Flieger mit der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft in München. „Es war ein tolles Erlebnis, die Jungs haben sich auch viel Zeit genommen für Autogramme und Gespräche“, berichtet der Sicherheitschef des Eishockey-Bayernligisten HC Landsberg von dem Erlebnis. Viel Zeit nehmen mussten sich aber auch die Fans, bis die Vizeweltmeister endlich bei ihnen waren.
Auf etwa 250 Personen schätzt Henrich die Gruppe, die auf die Eishockey-Spieler am Münchner Flughafen warteten, um die Mannschaft nach dem historischen zweiten Platz bei einer Weltmeisterschaft zu empfangen. „Auch eine Blaskapelle war mit dabei, aber es dauerte, bis die Spieler kamen“, so Henrich. Denn das Gepäck ließ ziemlich lange auf sich warten – der guten Stimmung unter den Fans tat dies aber keinen Abbruch und sie wurden für ihre Geduld belohnt.
„Es waren auch einige Fans aus München, Rosenheim und Ingolstadt da“, berichtet Christian Henrich. Er selbst konnte unter anderem mit J.J. Peterka sprechen. „Er hat schon erzählt, dass er direkt nach dem Abpfiff enttäuscht war, aber bereits am Montagmorgen dann stolz auf die Silbermedaille war.“Diese durften sich sogar einige Fans umhängen – Deutschlands Nationaltrainer Harold Kreis hatte sie dem einen oder anderen „zum Probieren“gegeben. Überhaupt zeigten sich Spieler und Funktionäre als echte Stars zum Anfassen.
Für Christian Henrich war es
keine Frage, zum Empfang nach München zu fahren: „Das war auf jeden Fall ein historischer Moment.“Und: „Man kann die Leistung der Mannschaft gar nicht hoch genug einschätzen.“
Gespannt verfolgt hat das Finale natürlich auch HCL-Trainer Martin Hoffmann, früher selbst erfolgreicher
Eishockey-Profi. „Ich war nach der Niederlage gar nicht enttäuscht, im Gegenteil: Man muss stolz sein. Seit 70 Jahren war es die erste Medaille, das muss man erst mal schaffen.“Aus seiner Sicht entschieden am Ende zwei individuelle Fehler die Partie, die den Treffern zum 3:2 und 4:2 für
Kanada vorausgegangen waren. „Auf diesem Niveau entscheiden dann eben solche Kleinigkeiten“, so Hoffmann, der insgesamt gesehen aber den Sieg der Kanadier als verdient einschätzt.
Vielleicht wäre das Spiel anders ausgegangen, hätte die deutsche Mannschaft nach ihren zwei Führungstreffern nicht so schnell immer den Ausgleich hinnehmen müssen. „Dann hätte Kanada vielleicht auch ein bisschen zu zittern begonnen“, kann sich Hoffmann vorstellen. Doch das habe eben nicht geklappt. Und was die deutsche Mannschaft betrifft, so habe man gesehen, was mit dem richtigen Teamgeist möglich sei: „Es hat im Vorfeld ja eine Reihe an Absagen gegeben, dann war es mit Harold Kreis ein neuer Bundestrainer, da ist die Leistung alle Ehren wert. Man kann einfach nur stolz darauf sein.“