Insidertipps für die Festivalvorbereitung
Was muss noch eingepackt werden, was kann zu Hause bleiben und wo sparen Festival-Gänger Geld? Wacken-Besucher und Weiler Bürgermeister Christian Bolz gibt Tipps.
Die Festivalsaison hat begonnen und auch in der Region stehen mit dem Puls Open Air in Kaltenberg oder dem Singolsand in Schwabmünchen bald die ersten Festivals an. Durch das große Angebot, aber auch wegen Energiekosten und strengerer Auflagen steigen die Preise für Tickets mit jedem Jahr. Obendrauf kommen Anreise, Unterkunft, Lebensmittel und Getränke. Die beste Möglichkeit, Geld zu sparen, sei eine gute Organisation, sagt Christian Bolz. Der Bürgermeister aus Weil fährt seit 2013 unter anderem auf das Wacken Open Air in Norddeutschland. Auch jetzt stecken er und seine Gruppe mitten in der Planung. Seine Tipps aus den letzten zehn Jahren:
Das erste Treffen der Gruppe habe bereits vor acht Monaten stattgefunden, erzählt Bolz. Allerdings
sei es da noch nicht um die Planung an sich gegangen. Die stehe in der Regel vier Wochen vor dem Festival fest. Wenn es um die Campingausrüstung geht, sei eines ausschlaggebend: „Ich schau auf dem Festival danach, und zu Hause bau ich das Zelt auch noch einmal auf, lass es trocknen und mach es sauber.“Laut der Green Music Initiative blieben 2019 rund 30 Prozent der Zelte in Deutschland nach einem Festival stehen und mussten entsorgt werden.
Mittlerweile gebe es da ein Umdenken, so Bolz.
Wer sich um sein Camping-Equipment kümmert, spare schließlich auch Geld und vermeide neue Anschaffungen. Es würde sich zudem lohnen, ein aufklappbares Solarpanel mitzunehmen, mit dem zum Beispiel Handys geladen werden können. Diesel-Generatoren sind auf vielen Campingplätzen
verboten und zudem nicht umweltfreundlich.
Sparen könne man laut Bolz auch bei den Lebensmitteln. „Es ist immer eine Sache der Übung“, sagt der Wacken-Fan. Zur Planung in seiner Festival-Crew gehöre ein Essensplan. Anstatt dass jeder einzeln kocht und umeinander tut, werden größere Portionen gekocht und dann geteilt. So fallen die Kosten pro Mahlzeit geringer aus.
Auf jede Packliste gehört neben Lebensmitteln und Bier auch Wasser. Und davon ausreichend. Zwar gibt es auf den meisten Festivals Wasserstationen und die Möglichkeit, Wasser zu kaufen, doch sei eine Basismenge notwendig. „Das ist einfach sehr wichtig“, erklärt Bolz.
Gerade bei den teilweise tropischen Temperaturen über 30 Grad Celsius und strahlender Sonne solle man versuchen, gut hydriert zu bleiben. Im gleichen Sinne gehören für Bolz auf die Packliste Sonnencreme, eine Mütze oder ein Hut und ein Pavillon, unter dem man nicht nur bei Regen Schutz vorm Wetter findet. So wird auch ein leidiger Sonnenbrand oder ein Sonnenstich vermieden, der das Festival gleich ein bisschen weniger angenehm macht.
Im Zweifelsfall haben Christian Bolz und seine Gruppe Erste-HilfeMaterial dabei. „Wir haben einen auffrisierten Verbandskasten. Von Zeckenbissen, Bienenstichen bis hin zur Verbrennung können wir alles versorgen.“
Denn nicht nur die Sonne könne gefährlich werden. Besonders auf dem Campinggelände könne es passieren, dass man mal hinfällt oder sich schneidet. Nicht selten lägen auf dem Boden plattgetretene Dosen oder zum Beispiel zerbrochene Flaschen - auch, wenn es heuer häufig schon verboten ist, Glas auf das Festivalgelände zu bringen. Deshalb packt Bolz neben einem Paar Flip-Flops immer festes Schuhwerk ein, das auch vor den Bühnen zum Einsatz kommt, wo die Menschen am dichtesten zusammenstehen und springen. Wenn es darum geht, aufs Musikgelände zu gehen, gibt es eine Handvoll Dinge, die der Bürgermeister vom Zeltplatz mitnimmt: „Einen Regenponcho zum Zusammenklappen, eine Sonnenbrille, einen Hut, Ohrstöpsel und Feuchttücher.“
Auch seinen Geldbeutel hat Bolz dabei, allerdings in reduzierter Version. „Alles, was nicht zwingend mitmuss, bleibt daheim“, sagt er. Ausweis, Krankenversicherung, EC-Karte.
Und ohne was geht ein Festivalbesuch für Bürgermeister Christian Bolz gar nicht? Eine gute Musikanlage auf dem Zeltplatz, aber noch viel wichtiger: „Auf was ich keinesfalls verzichten will, sind meine Freunde.“