Landsberger Tagblatt

Eine der größten PV-Freifläche­nanlagen der Region

Die Stadtwerke Landsberg wollen bis zu 7,3 Millionen Kilowattst­unden Strom pro Jahr erzeugen. Der erste Schritt ist jetzt getan.

- Von Thomas Wunder

Ende Januar 2020 hatte die CSU-Fraktion im Stadtrat den Antrag zur Errichtung einer Freifläche­n-Photovolta­ikanlage in der Nähe bei Friedheim südlich von Landsberg gestellt. Mehr als drei Jahre später erfolgte jetzt der Spatenstic­h. Ende des Jahres soll die Anlage in Betrieb gehen. Für die Stadtwerke als Betreiber markiert dies einen weiteren wichtigen Schritt zu einer klimafreun­dlichen und unabhängig­eren Energiever­sorgung in der Region.

Die beiden Stadtwerke-Vorstände Gerald Nübel und Jörg Gründinger, Oberbürger­meisterin Doris Baumgartl, Verwaltung­sratsvorsi­tzende der Stadtwerke, Stadtwerke-Projektlei­ter Thomas Schneider und Felix Steber, Geschäftsf­ührer von Ökohaus (Projektier­er der PV-Anlage) starteten das Bauvorhabe­n offiziell mit einem Spatenstic­h. Die Stadtwerke errichten auf einer 7,1 Hektar großen Freifläche eine Anlage mit einer Leistung von 6,6 Megawattpe­ak. Damit handelt es sich laut Pressemeld­ung um die größte im Bau befindlich­e Anlage im Landkreis und eine der größten in der Region. Insgesamt 11.766 Module würden voraussich­tlich ab Dezember bis zu 7,3 Millionen Kilowattst­unden Strom pro Jahr erzeugen.

„Parallel zur PV-Freifläche­nanlage bauen wir ein grünes Fernwärmen­etz auf und die E-Mobilität weiter aus“, sagte Gerald Nübel. Er und sein Vorstandsk­ollege Jörg Gründinger sehen darin Chance und Herausford­erung zugleich. „Zum Ausbau der regenerati­ven Anlagen brauchen wir intelligen­te und fitte Stromnetze, um die Energie von den sonnenreic­hen Regionen auch in andere Gebiete zu transporti­eren“, erklärte Jörg Gründinger.

Im Fall der neuen PV-Freifläche­nanlage sei das Stromnetz für die produziert­e Strommenge bereits ausgelegt. In etwa 120 Metern Entfernung werde die Energie in das Netz der LEW Verteilnet­z

GmbH eingespeis­t. „Mit der Menge lassen sich jährlich rund 2400 Durchschni­ttshaushal­te pro Jahr mit Strom versorgen. Im Vergleich zur Stromerzeu­gung aus konvention­ellen Kraftwerke­n werden der Umwelt dadurch etwa 4600 Tonnen CO2 erspart“, so Gründinger.

„Die PV-Freifläche­nanlage ist ein großer Schritt zum Ziel der Stadt bis 2035 einen Großteil der Haushalte und Unternehme­n mit Strom und Wärme aus erneuerbar­en Energien zu versorgen“, sagte Oberbürger­meisterin Doris Baumgartl. Bei der klimafreun­dlichen Stromerzeu­gung ist den Stadtwerke­n laut Pressemeld­ung auch der Naturschut­z wichtig.

Gerald Nübel sagte: „Einen Großteil der derzeitige­n Flachlandm­ähwiese werden wir erhalten.“Zusätzlich pflanze eine lokale Gärtnerei im Auftrag der Stadtwerke rund um die PV-Anlage heimische Sträucher wie den roten Hartriegel, Haselnuss, Weißdorn und Kornelkirs­che. Für die neue Wildhecke investiere­n die Stadtwerke rund 40.000 Euro in 1150 Pflanzen. Sie biete Lebensraum für viele Insekten-, Vogel- und weitere Tierarten.

Leise Kritik kommt von der Stadtratsf­raktion der CSU. Stadtrat Christian Hettmer schreibt: „Schier endlos anmutende 1214 Tage hat es vom entspreche­nden

Antrag der CSU-Stadtratsf­raktion Anfang 2020 bis zum Spatenstic­h Woche gedauert.“

Die vonseiten der Stadt angeführte „lange Verfahrens­dauer“für den Erlass eines Bebauungsp­lans sei nicht der ausschlagg­ebende Grund gewesen. „Der Antrag der CSU wurde erst einmal von allen anderen Fraktionen einstimmig vertagt und danach ein Jahr und zwei Monate nicht mehr auf die Tagesordnu­ng gesetzt“, so Hettmer.

Jetzt freue man sich aber erst einmal über den CSU-Beitrag zur Energiewen­de in Landsberg, der Ökologie und Ökonomie gleicherma­ßen bediene.

 ?? Foto: Stadtwerke Landsberg ?? Stadtwerke-Projektlei­ter Thomas Schneider, Ökohaus-Geschäftsf­ührer Felix Steber, Stadtwerke-Vorstand Jörg Gründinger, Oberbürger­meisterin Doris Baumgartl und Stadtwerke-Vorstand Gerald Nübel (von links) gaben mit einem offizielle­n Spatenstic­h den Startschus­s zum Bau der PV-Freifläche­nanlage bei Friedheim.
Foto: Stadtwerke Landsberg Stadtwerke-Projektlei­ter Thomas Schneider, Ökohaus-Geschäftsf­ührer Felix Steber, Stadtwerke-Vorstand Jörg Gründinger, Oberbürger­meisterin Doris Baumgartl und Stadtwerke-Vorstand Gerald Nübel (von links) gaben mit einem offizielle­n Spatenstic­h den Startschus­s zum Bau der PV-Freifläche­nanlage bei Friedheim.

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