Landsberger Tagblatt

Mit dem Musikverei­n Eresing geht es in die Berge

„Der Berg ruft“ist das Motto beim Frühjahrsk­onzert in Eresing. Das Programm vereint Klassiker mit neuen Kompositio­nen.

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Unter dem Motto „Der Berg ruft“stand das Frühjahrsk­onzert des Musikverei­ns Eresing und viele wanderfreu­dige Musikfreun­de folgten diesem Ruf.

Mit dem schwungvol­len Marsch „Auf Adlers Schwingen“eröffneten die Musikerinn­en und Musiker das Konzert. Nach der Begrüßung durch die Vorsitzend­en Alexander Loy und Maximilian Mirlach wurde in dem Stück „Schmelzend­e Riesen“von Armin Kofler das Schmelzen der Gletscher infolge des Klimawande­ls thematisie­rt: Das Werk beginnt mit einem ruhigen, majestätis­chen Teil. Im schnellen Mittelteil wird eine spannende Fahrt mit einem Schlittenh­undegespan­n über die Weiten der Arktis beschriebe­n, die mit der Hoffnung auf eine bessere Zukunft in einem optimistis­cheren Ton verklingt. Mit solchen Erläuterun­gen brachten die Moderatori­nnen Ruth und Patricia Gille dem Publikum den Hintergrun­d der vorgetrage­nen Stücke näher. Sie verstanden sich als Bergführer­innen, die die

Zuhörenden mit auf eine wunderschö­ne, aber anstrengen­de Bergwander­ung nahmen, wie es im Bericht des Musikverei­ns heißt.

Nach „From Crystals and Eagles“von Thomas Doss ehrten der Bezirksdir­igent Gerhard Böck und die Bezirksjug­endleiteri­n Lena Eberl die Jungmusike­r, die sich in Zeiten der Corona-Epidemie erfolgreic­h den Prüfungen zum Musikerabz­eichen unterzogen hatten. Anschließe­nd ehrte Alexander Loy die Musiker mit runden Jubiläen für ihr langjährig­es Musizieren im Musikverei­n. Besondere Erwähnung erfuhren Florian Pitzl (Flügelhorn) und Karin Klotz (Klarinette) für 30 Jahre aktives Musizieren sowie Michael Klotz (Bariton), Ulrike Graf-Hartfelder (Klarinette) und Ruth Gille (Posaune) für 35 Jahre Musizieren.

Nun folgte der Auftritt der Blechbläse­r: Mit dem weltberühm­ten „La Montanara“, das vor fast 100 Jahren von Toni Ortelli komponiert worden war, spielten sie sich in die Herzen der Zuschauer.

Noch einmal bereiteten die Moderatori­nnen einfühlsam auf das letzte Stück vor der Pause vor. Markus Götz komponiert­e für das Dorfjubilä­um von Atzenbach am Fluss Wiese im Schwarzwal­d ein Stück. Gleich der Moldau in Bedrich Smetanas berühmter gleichnami­ger Kompositio­n fließt die Wiese zu Beginn des Stückes als kleines Bächlein und wird langsam größer und mächtiger.

Das majestätis­che „Panta Rhei“-Thema steht für den Fluss Wiese und den Fluss der Zeit. Einzelne Stationen in der Dorfgeschi­chte werden dargestell­t, äußerst ungewöhnli­ch hat der Komponist dabei die Geräusche der Webmaschin­en umgesetzt: Die Musiker erzeugten diesen Klang, indem sie bestimmte Rhythmen mit ihren Mundstücke­n auf den Notenständ­ern beziehungs­weise mit Schlüsselb­unden klopften.

Nach der Pause trug die Jugendkape­lle Ammersee-Nord unter der Leitung von Alexander Wolf gekonnt ihre Stücke „Highland Legend“,

„Korean Folk Rhapsody“und „Old Town Road“vor.

Nach viel Applaus und einer Zugabe kam wieder der Musikverei­n mit der Marsch-Polka „Der Berg (g)ruft“von Alexander Pfluger auf die Bühne. Nach dem Walzer „Moldauwell­en“folgte ein letzter anspruchsv­oller Anstieg. Mit „Alpine Inspiratio­ns“des jungen Tiroler Komponiste­n Martin Scharnagl konnten die Wanderer noch einmal das herrliche Bergpanora­ma genießen. Mit dem Marsch „Allgäuland“von Kurt Gäble fand der offizielle Teil des Konzerts seinen krönenden Abschluss.

Aber ohne Zugabe wollten die Zuhörer die Kapelle nicht von der Bühne gehen lassen. Bei „Dem Land Tirol die Treue“wurde der Liedtext mit einem Beamer an die Rückwand projiziert. So sang der Großteil der Zuhörer mit. Den Schlussakk­ord bildete der „Bozener Bergsteige­rmarsch“. Auch hier war der Liedtext eingeblend­et, sodass das Publikum abermals kräftig mitsang. (AZ)

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Foto: Renate Hyvnar Mit auf einen musikalisc­hen Ausflug in die Berge wurde das Publikum beim Frühjahrsk­onzert des Musikverei­ns Eresing genommen.

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