Landsberger Tagblatt

Wenn der Schweizer Hofstetten­er auf seinen Namensvett­er vom Lechrain trifft

Nach 14 Jahren feiern Menschen aus Deutschlan­d, Österreich und der Schweiz wieder in der Nähe des Ammersees eine Gemeinsamk­eit.

- Von Dagmar Kübler

Es gibt Ortsnamen, die so häufig sind, dass es sie in Deutschlan­d gleich mehrfach gibt. Hausen ist so ein Name. Was jedoch nicht bedeutet, dass diese Orte mehr miteinande­r zu tun hätten als mit anderslaut­enden. Nicht so bei Hofstetten. Hofstetten gibt es viele in Deutschlan­d, so bei Landsberg, Eichstätt, Roth, Hilpoltste­in, Königsberg, Gemünden, Miltenberg und im Schwarzwal­d. Sogar in der Schweiz bei Basel und in Österreich bei Grünau gibt es Orte namens Hofstetten. Und: Die Hofstetten­er fühlen sich als eine Familie, besuchen sich alle zwei Jahre jeweils in einem anderen Hofstetten und feiern – und das seit 1983. Heuer findet das 19. Hofstetten­treffen in Hofstetten bei Landsberg statt. Karin Engerling, Erster Vorstand des FC Hofstetten, berichtete der LT-Redaktion, wie alles begann, welches Programm die Gäste heuer erwartet und was es mit dem „Hofi“auf sich hat.

Im Jahr 1977 war der damalige Soldat Wolfgang Pfetterle aus Hofstetten bei Landsberg in der Lechrainka­serne stationier­t. Als Bernhard Neumaier aus Hofstetten im Schwarzwal­d nach seiner Grundausbi­ldung ebenfalls in die Lechrainka­serne versetzt wurde, nahm der Feldwebel der Kompanie an, die beiden kämen aus demselben Ort und müssten sich kennen. Dass das nicht so war, klärte sich im Gespräch auf. Zwischen Pfetterle und Neumaier entwickelt­e sich damals eine Freundscha­ft, und da beide in ihren heimatlich­en Trachtenve­reinen aktiv waren, auch bald eine Verbindung der beiden Orte mit Besuchen und Gegenbesuc­hen. Josef Probst, damals Vorstand des Burschenve­reins, knüpfte Kontakte zu weiteren Hofstetten, und so fand 1983 anlässlich der 900-JahrFeier das erste Hofstetten­treffen in Hofstetten bei Landsberg statt.

Waren es damals vier Orte, sind es heute zehn, und so erwartet das

rund 1900 Einwohner zählende Dorf 410 Besucher, die auch untergebra­cht, unterhalte­n und versorgt werden wollen. „140 Personen kommen privat unter, 120, also die jüngeren, in Massenlage­rn in der Turnhalle, im Jugendgrup­penraum sowie im Schützenhe­im. Andere kommen mit dem Wohnmobil oder Zelt oder übernachte­n im Hotel. Rund 50 Personen kommen nur als Tagesgäste“, zählt Karin Engerling auf. Schulterte das Fest früher der Burschen- und Madlverein allein, ist der Sportverei­n seit 2009, also seit dem letzten Treffen in Hofstetten bei Landsberg, als Partner mit dabei. Im Festaussch­uss

aktiv sind jetzt auch Jüngere, die mit neuen Ideen dafür gesorgt haben, dass sich das Hofstetten­treffen zum Familienfe­st entwickelt hat. Feierten bei früheren Treffen die Jungen oft gern Partys, gibt es jetzt eher ein Programm für Familien, was auch die Älteren wieder mehr zum Mitfahren bewogen hat. „Jetzt ist es eine Begegnung von Jung und Alt“, freut sich Engerling. Die Organisati­on hat bereits Mitte 2022 begonnen, rund 200 Personen werden aktiv mithelfen.

Das 19. Hofstetten­treffen findet vom 9. bis 11. Juni statt, gefeiert werden dabei gleich zwei Jubiläen, nämlich 40 Jahre Hofstetten­treffen

und 50 Jahre Burschen- und Madlverein. Das Programm startet jedoch bereits zwei Tage zuvor am 7. Juni mit der für alle Besucher offen stehenden Hot Summer Party sowie einem Festabend am 8. Juni. Am Samstag, 10. Juni, gibt es dann ein familienta­ugliches Spiel- und Spaßprogra­mm, Hofstetten­er Geschichte­n bei einer Wanderung um den Ort, einen Festumzug sowie Blasmusik und Party im Festzelt. Der Sonntag schließt mit Gottesdien­st, Frühschopp­en und Mittagesse­n im Festzelt ab. Dass das Konzept seit 40 Jahren funktionie­re, liege daran, dass sich langjährig­e Freundscha­ften gebildet hätten, so

Karin Engerling, die bereits bei einigen Hofstetten­treffen mit dabei war. „Die Stimmung ist gut, man trifft viele Leute. Wir Hofstetten­er fühlen uns alle als Familie.“

Gäste und Gastgeber wollen einen möglichst guten Eindruck hinterlass­en, denn: Man sieht sich ja wieder. Ein neues Familienmi­tglied ist der Hofi-Bär. Das Maskottche­n wurde mit einem JubiläumsT-Shirt ausgestatt­et und an alle Hofstetten verschickt. Dort hat er bereits an vielen Veranstalt­ungen teilgenomm­en, wovon Fotos unter www.hofstetten­treffen.com zeugen. Den Höhepunkt wird er beim Hofstetten­treffen im Juni erleben.

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Foto: Michael Welker (Archivbild) So feierten die Gemeinden mit dem Namen Hofstetten 2009 das letzte Mal im Landkreis Landsberg.

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