Landsberger Tagblatt

Hier wird mit Pflasterst­einen gegen Unkraut angekämpft

Die Friedhöfe der Gemeinde Penzing sollen pflegeleic­hter werden. Das Bauamt hat sich hierzu ein Konzept überlegt. Änderungen wird es auch bei den Grabbenutz­ungsgebühr­en geben.

- Von Vanessa Polednia

Penzings Friedhöfe sind in keinem gepflegten Zustand: So das lautet Fazit der Gemeindeve­rwaltung. In der jüngsten Sitzung des Gemeindera­ts wurde deshalb einer Umgestaltu­ng zugestimmt.

„Bürger rufen an und monieren den aktuellen Zustand der Anlagen. Dabei pflegen wir die Friedhöfe wirklich viel. Doch die Arbeit ohne Unkrautver­nichter ist wahnsinnig arbeitsint­ensiv“, berichtet der Zweite Bürgermeis­ter, Manfred Schmid, der die Sitzung geleitet hat. Denn dass die gemeindlic­hen Friedhöfe derzeit keine gute Figur machen, liegt laut der Penzinger Verwaltung unter anderem am europaweit­en Verbot der Benutzung von Unkrautver­nichtungsm­ittel und dem damit zusammenhä­ngenden erhöhten Pflegeaufw­and, den der Bauhof zeitlich nicht leisten kann. Im zweiwöchig­en Rhythmus müsste das Unkraut auf den Wegen und zwischen den Gräbern mit fünf Mann auf jedem der fünf Friedhöfe einen ganzen Tag lang gejätet werden, hieß es in der Sitzungsun­terlage.

Dazu kommen noch Mäh- und Gießarbeit­en und Abfallents­orgung.

Das Bauamt hat nun zur Vereinfach­ung des Pflegeaufw­ands ein Konzept zur Umgestaltu­ng des Alten Friedhofs in Penzing erarbeitet, dem mit 9:4 Stimmen im Gemeindera­t zugestimmt wurde. Das ist geplant: Die Durchgangs­wege sollen gepflaster­t werden. Die Bereiche zwischen den Gräbern sollen mit Rasen angesät werden. Ebenso die derzeit ungenutzte­n Gräberfeld­er. Die Ränder der Grasfläche­n könnten mit Pflasterst­einen einfasst werden. So kann die Pflege durch den Bauhof mit einem Rasenmäher ohne jeglichen sonstigen Aufwand durchgefüh­rt werden.

Sofern der Platz am jeweiligen Friedhof ausreicht, sollen Linden gepflanzt werden, um Felder für Baumbestat­tungen herzustell­en, da die Nachfrage dafür immer mehr zunimmt. Dies würde sich etwa am Neuen Friedhof in Penzing in der vorhandene­n Rasenfläch­e im nördlichen Bereich anbieten. „Diese Vorgehensw­eise haben wir erst einmal für den gemeindlic­hen

Friedhof in Penzing beschlosse­n. Wenn der umgesetzt ist, schauen wir uns das Ergebnis an und entscheide­n im Anschluss über die anderen Friedhöfe in den Ortsteilen“, erklärt Manfred Schmid.

Das Bauamt wurde mit der Zustimmung

des Gemeindera­ts mit der zeitnahen Umsetzung beauftragt. Die Kosten für die Ansaat und Pflasterar­beiten für den Alten Friedhof Penzing kalkuliert das Bauamt wie folgt: Für das Material, wie Randsteine und Beton, werden insgesamt knapp 7000 Euro berechnet. Für Maschinen und Werkzeuge werden 5000 Euro veranschla­gt. Mit den Arbeitsstu­nden ergeben sich laut Bauamt Gesamtkost­en von rund 50.000 Euro.

In diesem Zuge wurde auch die derzeit gültige Friedhofs- und Bestattung­ssatzung grundlegen­d überarbeit­et. Der Neuerlass dieser Satzung sei demnach zwingend notwendig, weil die bisherige Satzung etwa in vielen Bereichen nicht praktikabe­l und nicht mehr rechtskonf­orm sei. Außerdem wurden auch die Friedhofsg­ebühren neu kalkuliert. Die entspreche­nde Kalkulatio­n wird in der Sitzung von Wirtschaft­sprüfer und Steuerbera­ter Thomas Göntgen vom Büro AGP, Traunstein, vorgestell­t und erläutert.

Während die Leichenhau­sbenutzung unveränder­t bei 250 pro Benutzungs­tag bleibt, haben sich die Grabbenutz­ungsgebühr­en erhöht. So waren zum Beispiel bislang 1040 Euro für ein Einzelgrab und 20 Jahre Ruhefrist fällig. Nun kostet das gleiche Grab 1640 Euro. Ein Urnenbaumg­rab mit zehn Jahren Ruhefrist kostet nun 530 anstatt 320 Euro.

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Foto: Thorsten Jordan Die Friedhöfe der Gemeinde Penzing sollen dank eines Konzepts des Bauamtes pflegeleic­hter werden.

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