Waldgeist kommt auf die Seebühne – trotz Anwohnerprotest
Der Uttinger Gemeinderat genehmigt die Seebühne für diesen Sommer.
Trotz anwaltlicher Schritte eines in der Nähe des Summerparks in Utting wohnenden Anliegers geht die Seebühne in die Planungsphase ihrer nächsten Spielzeit. Die Zustimmung der Gemeinde liegt bereits vor. Strom, Wasserund Abwasseranschlüsse dürfen genutzt, der Summerpark zum Aufbau, Abbau und den Proben befahren werden. Auch allen notwendigen Bauten hat der Gemeinderat zugestimmt, dazu zählen die Zuschauertribüne mit 364 Plätzen, an deren Rückseite sich eine Schallschutzwand befindet, die
Plattform im See, die als Bühne dient, sowie Zelte, Buden und Wägen.
Gespielt wird von 20. Juli bis 10. August „Der Goggolore“von Otto Reuther, der die Sagengestalt in seinem 1935 erschienenen Buch im Windachtal bei Unterfinning verortete. Seine Erzählung verweist auf die Zeit des Dreißigjährigen Krieges. Noch bekannter wurde der Goggolore durch die Oper in bayerischer Mundart „Eine bairische Mär mit Musik“, an deren Entstehung Michael Ende und Wilfried Hiller mitwirkten. Im Buch „Es lebe der Goggolori“der Autorin Sabine Maria Leitner aus Finning durchstreift das koboldartige
Wesen die Wälder und erfüllt sie mit seinem ewigen Zauber. Seine Kraft erhält er durch den Glauben der Menschen an das Übernatürliche. Den Waldgeist will die Seebühne also wieder auferstehen lassen und auf die im Ammersee aufgebaute Bühne schicken. Wie berichtet, wird die Seebühne künftig sonntags und montags pausieren und ihre Spielzeit auf von 18 auf 16 Tage verkürzen. Nachholtermine für wetterbedingt ausgefallene Veranstaltungen wird es nicht mehr geben. Notwendig wurden die Einschränkungen aufgrund des Vorwurfs der Lärmbelästigung eines in der Nähe wohnenden Bürgers.