Keine Ferienwohnungen in Wohngebieten
In Unterwindach sollen keine Wohnungen in Ferienwohnungen umgewandelt werden. Darauf hat sich der Gemeinderat in der vergangenen Sitzung verständigt. Ähnlich verhält es sich in Dießen.
Die Lage würde sich anbieten – idyllisch, ruhig und umgeben von viel Grün. Der ideale Landurlaub für Städter oder andere Erholungssuchende: Am Anger in Unterwindach möchte der Bauherr Wohnungen zu Ferienwohnungen umnutzen. Gemäß der Rechts- und Sachlage ist für das Vorhaben die Erschließung gesichert, außerdem liegt das geplante Vorhaben im Geltungsbereich des Bebauungsplanes „Am Mühlbach“. Wie die Baunutzungsverordnung festlegt, handelt es sich bei Ferienwohnungen um einen Gewerbebetrieb nicht störender Art, der im allgemeinen Wohngebiet ausnahmsweise zulässig ist.
Nachdem der Windacher Bauausschuss im Februar beschlossen hatte, die Angelegenheit im Gemeinderat zu entscheiden, wurde über den Antrag erneut beraten und am Ende mit deutlicher Stimmenmehrheit abgelehnt. Zur Begründung führten die Ratsmitglieder aus, dass es sich um ein ausgewiesenes
Wohngebiet handele, in dem Wohnungen nicht zu Ferienwohnungen umgenutzt werden sollen. Wie Baumamtsleiter Dieter Schmid erklärte, möchte man auf diese Weise vermeiden, dass weitere Umnutzungen hinzukommen
und die Festsetzungen dann nicht mehr greifen.
Weiter stand eine Bauvoranfrage auf der Tagesordnung: Ein in der Nußbaumstraße stehender Bungalow wurde verkauft und soll jetzt einem Neubau von insgesamt
zwölf altersgerechten Wohnungen weichen. In der Sitzung hieß es, dass die Erschließung zwar gesichert sei, aber ein größerer Hauswasseranschluss erforderlich werde. Ebenso können 16 Stellplätze (zwölf Stellplätze für Wohnungen und vier für Besucher) auf dem Grundstück nachgewiesen werden. Nach dem Bebauungskonzept soll ein Mix aus Zwei- und DreiZimmer-Wohnungen entstehen. Der Gemeinderat stimmte der Bauvoranfrage mehrheitlich zu.
Wohnung oder Ferienwohnung: Das war auch in der jüngsten Bauausschusssitzung in Dießen die Frage: Auch hier lehnte das Gremium eine entsprechende Befreiung von den Bestimmungen des Bebauungsplans für ein Anwesen in der Buzallee mit 5:4 Stimmen ab, auch mit Hinweis darauf, dass Dießen bis 2026 zu den Gebieten mit angespanntem Wohnungsmarkt gehöre.
„Einheimische sollten vor Tourismus gehen“, sagte dazu Johannes Wernseher (CSU). Hingegen sprach sich Tourismusreferent Michael Hofmann (Bayernpartei) für eine Ferienwohnungsnutzung aus, auch mit dem Verweis auf die „freie Marktwirtschaft“. Außerdem: „Wer garantiert, dass eine solche Wohnung ein Einheimischer kriegt und nicht jemand aus Castrop-Rauxel?“