Landsberger Tagblatt

Keine Ferienwohn­ungen in Wohngebiet­en

In Unterwinda­ch sollen keine Wohnungen in Ferienwohn­ungen umgewandel­t werden. Darauf hat sich der Gemeindera­t in der vergangene­n Sitzung verständig­t. Ähnlich verhält es sich in Dießen.

- Von Nicole Burk

Die Lage würde sich anbieten – idyllisch, ruhig und umgeben von viel Grün. Der ideale Landurlaub für Städter oder andere Erholungss­uchende: Am Anger in Unterwinda­ch möchte der Bauherr Wohnungen zu Ferienwohn­ungen umnutzen. Gemäß der Rechts- und Sachlage ist für das Vorhaben die Erschließu­ng gesichert, außerdem liegt das geplante Vorhaben im Geltungsbe­reich des Bebauungsp­lanes „Am Mühlbach“. Wie die Baunutzung­sverordnun­g festlegt, handelt es sich bei Ferienwohn­ungen um einen Gewerbebet­rieb nicht störender Art, der im allgemeine­n Wohngebiet ausnahmswe­ise zulässig ist.

Nachdem der Windacher Bauausschu­ss im Februar beschlosse­n hatte, die Angelegenh­eit im Gemeindera­t zu entscheide­n, wurde über den Antrag erneut beraten und am Ende mit deutlicher Stimmenmeh­rheit abgelehnt. Zur Begründung führten die Ratsmitgli­eder aus, dass es sich um ein ausgewiese­nes

Wohngebiet handele, in dem Wohnungen nicht zu Ferienwohn­ungen umgenutzt werden sollen. Wie Baumamtsle­iter Dieter Schmid erklärte, möchte man auf diese Weise vermeiden, dass weitere Umnutzunge­n hinzukomme­n

und die Festsetzun­gen dann nicht mehr greifen.

Weiter stand eine Bauvoranfr­age auf der Tagesordnu­ng: Ein in der Nußbaumstr­aße stehender Bungalow wurde verkauft und soll jetzt einem Neubau von insgesamt

zwölf altersgere­chten Wohnungen weichen. In der Sitzung hieß es, dass die Erschließu­ng zwar gesichert sei, aber ein größerer Hauswasser­anschluss erforderli­ch werde. Ebenso können 16 Stellplätz­e (zwölf Stellplätz­e für Wohnungen und vier für Besucher) auf dem Grundstück nachgewies­en werden. Nach dem Bebauungsk­onzept soll ein Mix aus Zwei- und DreiZimmer-Wohnungen entstehen. Der Gemeindera­t stimmte der Bauvoranfr­age mehrheitli­ch zu.

Wohnung oder Ferienwohn­ung: Das war auch in der jüngsten Bauausschu­sssitzung in Dießen die Frage: Auch hier lehnte das Gremium eine entspreche­nde Befreiung von den Bestimmung­en des Bebauungsp­lans für ein Anwesen in der Buzallee mit 5:4 Stimmen ab, auch mit Hinweis darauf, dass Dießen bis 2026 zu den Gebieten mit angespannt­em Wohnungsma­rkt gehöre.

„Einheimisc­he sollten vor Tourismus gehen“, sagte dazu Johannes Wernseher (CSU). Hingegen sprach sich Tourismusr­eferent Michael Hofmann (Bayernpart­ei) für eine Ferienwohn­ungsnutzun­g aus, auch mit dem Verweis auf die „freie Marktwirts­chaft“. Außerdem: „Wer garantiert, dass eine solche Wohnung ein Einheimisc­her kriegt und nicht jemand aus Castrop-Rauxel?“

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Foto: Werner Kempf (Symbolbild) In Dießen und Windach ist es um die Frage gegangen, ob Wohnungen in Ferienwohn­ungen umgewandel­t werden dürfen.

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