Warum schon vor Ostern ein Dampfer fährt
Die Augsburg ist schon vor dem Saisonstart auf dem Ammersee zu sehen: Wie sich die Polizei und die Wasserwacht fit für die Saison machen.
Zwei Wochen vor Beginn der Seenschifffahrt war am Dienstag schon ein Dampfer auf dem Ammersee zu sehen. Doch die Augsburg hielt an keinem Dampfersteg, sondern trieb in der Mitte des Ammersees zwischen Utting und Breitbrunn. Grund für diesen außergewöhnlichen Anblick war eine Polizeiübung.
Die Wasserschutzpolizei hielt ihre alljährliche Sicherheitsübung ab. Normalerweise beschränke sich die Übung auf die Polizei in Dießen, erzählt Polizeichef Alfred Ziegler. Die Dießener Inspektion sei nämlich die Dienststelle, die für wasserschutzpolizeilichen Aufgaben am Ammersee zuständig sei. Dieses Jahr habe aber Polizeihauptmeister Markus Brandt ein Training mit den Inspektionen in Herrsching und Starnberg sowie der Dießener Wasserwacht organisiert. Es gehe nicht nur darum, die Abläufe zu üben, sondern auch die Kommunikation und Organisation zwischen den einzelnen Polizeidienststellen und der Wasserwacht zu verbessern, erklärt Brandt. Daher sind nicht nur die zwei Polizeiboote aus Dießen, sondern auch ein Boot aus Herrsching (welches am Wörthsee stationiert ist), eines aus Starnberg und eines der Wasserwacht dabei.
Die rund 20 Teilnehmer sollen laut Brandt einerseits nach der Winterpause wieder ein Gefühl für das Boot bekommen. Andererseits wolle man spezifische Abläufe mit dem Dampfer einstudieren. Wie verhalten sich die Motorboote in den Wellen des Dampfers und wie zueinander? Wie gehe man mit dem Sog des Dampfers um? Auch das Anlegen und Übersteigen auf den Dampfer werde geprobt, erklärt er. Man habe sich bewusst entschieden, die Übung im Frühjahr abzuhalten. „Jetzt bietet sich die Zeit an, in der noch nichts los ist“, so Ziegler.
Im Sommer sei ein Training in diesem Ausmaß durch den Verkehr auf dem See kaum machbar. Ziegler betont die Wichtigkeit, mögliche Situationen für den Ernstfall zu proben. Früher im Jahr habe man daher auch schon die Verfahren für „Mensch über Bord“und das Abschleppen andere Wasserfahrzeuge wiederholt.
Man wisse, welche Verantwortung die Wasserschutzpolizei nicht nur bei Einsätzen dieser Größenordnung, sondern auch bei der Suche und Bergung von Personen im Ammersee habe. „Deshalb müssen diese Übungen sein“, schließt Ziegler.