In zwei Dießener Straßen tut sich etwas
Auf dem Grundstück einer früheren Autowerkstatt soll gebaut werden. Und im Ortszentrum von Dießen kündigen sich in zwei Geschäftshäusern neue Nutzungen an.
Bautätigkeit ist auf dem Gelände einer früheren Autowerkstatt an der Weilheimer Straße in Dießen schon längere Zeit zu beobachten, unter anderem wurde der Hof gepflastert. Ein Firmenschild kündet davon, dass das Gelände von einem Fuhrunternehmen und Containerdienst genutzt wird. Für diesen Zweck ist nun weiteres Gebäude geplant, wie aus einer Bauvoranfrage hervorgeht, die in der jüngsten Sitzung des Bauausschusses auf dem Tisch lag. Auch in der Johannisstraße kündigen sich Veränderungen an.
Nordwestlich des Werkstattgebäudes an der Ostseite der Weilheimer Straße soll eine Schüttguthalle (16 mal acht Meter) errichtet werden, darüber eine Betriebsleiterwohnung, sodass das Gebäude je nach Geländeverlauf 6,70 bis 7,33 Meter hoch werden würde. Zusammen mit dem bestehenden Gebäude würde ein Bauwerk mit einer Grundfläche von 345 Quadratmetern entstehen, führt die Vorlage des gemeindlichen Bauamts aus. So gesehen sei es fraglich, ob sich dieses in die umgebende Bebauung einfügen würde. Allerdings gibt die Verwaltung auch zu bedenken, dass sich auf dem Grundstück seit Jahrzehnten gewerbliche Bauten befinden. Lange Zeit befand sich dort eine ShellTankstelle, später eine Fiat-Werkstatt, anschließend hatte das Autohaus Schürer die Liegenschaft gepachtet. Als der Vertrag auslief, wurde dieser von der Eigentümerfamilie nicht mehr verlängert. Sie möchte das Gelände nun für den eigenen Fuhr- und Containerbetrieb nutzen.
In diesem Sinne stimmte eine 7:2-Mehrheit im Bauausschuss für das Bauvorhaben. Dagegen sprachen sich die Grünen aus, zum einen verwiesen sie auf die Größe, aber auch auf die gewerbliche Nutzung in einer überwiegend von Wohnhäusern geprägten Umgebung. Deshalb regte Marc Schlüpmann eine Ansiedlung im Gewerbegebiet an. Bürgermeisterin Sandra Perzul (Dießener Bürger) machte deutlich, dass die Familie das eigene Grundstück nutzen möchte.
Johannes Wernseher (CSU) meinte, „wir können froh sein, wenn wir in Dießen noch ein paar Gewerbebetriebe haben“. Franz Sanktjohanser (Dießener Bürger) erinnerte daran, dass sich der Ausschuss in der vorangegangenen Sitzung auch für eine Erweiterung einer Kfz-Werkstatt mit Tankstelle am Eingang der Weilheimer Straße ausgesprochen habe. Im weiteren Verlauf der Sitzung berichtete Bürgermeisterin
Perzul, dass in einem Wohn- und Geschäftshaus an der nördlichen Ecke Johannis-/Schützenstraße neben dem Hotel Maurerhansl ein Automatenladen eingerichtet werden soll. Anders als bei einem vergleichbaren Ansinnen in der Fischerei sei in diesem Fall keine baurechtliche Genehmigung erforderlich, weil die Immobilie in der Vergangenheit bereits als Ladengeschäft genutzt worden war. Wegen des Schutzes der Nachbarn lege der Markt Dießen Wert darauf, dass in der Zeit von 22 bis 6 Uhr keine Waren angeliefert werden. Wann der Laden öffnet und welches Sortiment dort angeboten werden soll, ist noch offen, so die Information des Hauseigentümers. Er bestätigte aber, es sei beabsichtigt, einen entsprechenden Mietvertrag abzuschließen. Deutlicher abzusehen sind derweil Veränderungen im früheren Café Vogel schräg gegenüber dem geplanten Automatenstore. Wer ins Schaufenster blickt, sieht schon die neue Einrichtung: Demnächst eröffnet dort ein sogenannten „Barber Shop“, zu deutsch ein Herrenfriseur. Kovan Blasini, ein Cousin des Postagentur-Betreibers im Bahnhof, Falah Kudeida, wird das Geschäft führen.
Änderungen gibt es übrigens auch in der Postagentur: Der Inhaber gibt den Backwarenverkauf auf und beschränkt sich auf einen Kioskbetrieb. Grund dafür sei, sagt Falah Kudeida, der mehrere derartige Geschäfte führt, dass es ihm nicht gelungen sei, weiteres Verkaufspersonal zu finden.