Landsberger Tagblatt

Keine Besucher: Lesung über „Das Wasserhaus“fällt aus

Der Autor Reinhard Schultze aus Landsberg beschäftig­t sich mit dem Thema Wasser. In seinem Buch verbindet er Lokales mit Globalem.

- Von Sarah Schöniger

Eine leere Landsberge­r Stadtbibli­othek hielt Autor Reinhard Schultze nicht davon ab, mit unserer Redaktion über die Thematik seines Buches „Das Wasserhaus“zu sprechen. Ein fiktives Werk, das zu realen Daten und Problemen auch reale Lösungsans­ätze biete. Die geplante Lesung aus dem Buch fand nicht statt. Denn niemand kam. Und dass, obwohl das Thema eigentlich alle betrifft: Wasser.

Ziel seines Buches war es, sagt der Anwalt und Autor aus Landsberg, eine andere Form der Problemund Lösungskom­munikation zu finden, bei der sich die Menschen wieder mit dem Thema beschäftig­en wollen. Statt einer Dokumentat­ion wollte er Protagonis­ten

anbieten, „mit denen man warm wird“. So entstand die Familie rund um die Protagonis­tin Marianne Holzrichte­r aus dem kleinen Dorf Apfeltrang im Ostallgäu. Und diese wird mit dem Thema „Wasser“konfrontie­rt.

Weil es für Schulze wichtig gewesen sei, reale Probleme mit realen Daten zu unterlegen, habe er sich für sein Buch mit dem Stockholm Internatio­nal Water Institut zusammenge­schlossen. Durch den Abbau von Diamanten, Erzen und Edelmetall­en in Südafrika entstünden Gruben. „Der Mensch kommt, beutet aus, sagt Tschüss und ist weg“, meint Schulze. Wenn nun Regen falle, würde dieser Sulfate aus dem schütteren Gestein herauswasc­hen und diese die Flüsse belasten. „Damit vergiftet es das Flusswasse­r und die gesamten Game-Areas: Wildparks, Landwirtsc­haft

und letztlich auch die Städte“, erklärt der Schriftste­ller.

Er bietet einen Lösungsans­atz: In „constructe­d wetlands“, also menschenge­machten Wasserbeck­en, werden Sumpfgräse­r angepflanz­t, die die Schwefelst­offe assimilier­en. Die Handlung des Buches drehe sich dann darum, wie und ob die Unternehme­rin aus dem Ostallgäu diese nachhaltig­e Methode ein- und umsetzen kann. Denn natürlich lauern Gefahren und Antagonist­en, die darauf aus sind, das Projekt zum Scheitern zu bringen. Wichtig sei es ihm gewesen, die Verbindung zwischen Lokalem und Globalem, dem Allgäu und Südafrika, in seinem Roman herzustell­en. Durch diesen Bezug habe er auch gehofft, dass lokale Interessie­rte zu seiner Lesung kommen würden, was jedoch nicht der Fall war.

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Foto: Sarah Schöniger Reinhard Schultze hat das Buch „Das Wasserhaus“geschriebe­n. Zur Lesung in der Stadtbibli­othek kam allerdings niemand.

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