Landsberger Tagblatt

„Das Besprechen hat schon sehr viel Spaß gemacht“

Filme schauen und bewerten: Das war die Mission einer Kinder-Jury in Potsdam. Mit dabei waren Ahmed und Willy. Welcher Film gewonnen hat, erzählen die beiden hier.

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Potsdam Welcher ist der beste Kurzfilm? Das haben die fünf Kinder der Kinderfilm-Jury beim Sehsüchte Filmfestiv­al in Potsdam gemeinsam entschiede­n. Zur Auswahl standen 15 Kinderfilm­e von Studierend­en aus dem vergangene­n Jahr. Nun steht der Gewinnerfi­lm fest. Der zwölf Jahre alte Ahmed und der zehnjährig­e Willy erzählen, wie sie sich in der Gruppe geeinigt haben.

Wie lange hat es gedauert, alle Filme zu schauen?

Willy: „Wir haben sie an einem Tag geschaut. Ich war ein bisschen müde danach, aber es hat auf jeden Fall viel Spaß gemacht.“

Ahmed: „Siebeneinh­alb Stunden, um genau zu sein. Wir hatten dazwischen natürlich auch Pausen. Die Filme haben wir in drei Blöcken mit je fünf Filmen angeschaut. Nach dem ersten Block haben wir Pizza gegessen.“

Worauf habt ihr beim Filmschaue­n geachtet? Habt ihr euch Notizen gemacht?

Willy: „Wir hatten Klemmbrett­er, da konnten wir uns Notizen machen, aber bei ein paar Filmen habe ich es auch einfach vergessen, weil ich so mitgerisse­n war.“Ahmed: „Wir hatten mehrere Kriterien:

Qualität des Films, Audioquali­tät und auch Persönlich­es, also wie sehr man den Film einfach persönlich mag. Und dann hatten wir natürlich auch noch so was wie Umgebung und Atmosphäre.“

Was war das Coolste bei der Arbeit in der Filmjury?

Willy: „Das Besprechen hat schon sehr viel Spaß gemacht. Zu diskutiere­n und dann mit den anderen darüber zu reden, die Argumente anzuhören und selber Argumente zu geben. Diskutiere­n mag ich insgesamt gerne.“

Wie habt ihr euch am Ende für den besten Film entschiede­n? Habt ihr euch auch mal gestritten?

Ahmed: „Wir konnten uns auf die zwei Besten einigen. Dann haben wir einen gewählt. Der Film mit den meisten Stimmen hat gewonnen. Es gab ein bisschen Streit bei der letzten Entscheidu­ng, aber sonst ist es relativ sauber abgelaufen.“

Im Gewinnerfi­lm „Talehquah The Whale: A Dance of Grief“geht es darum, wie die Menschen den Ozeanen Schaden zufügen. Warum hat er euch so gut gefallen?

Willy: „Mir hat gefallen, dass er relativ ernste Themen angesproch­en hat. Es war auch eine sehr starke Message drin.“

Ahmed: „Er war interessan­t, ein schönes Thema. Aber er war nicht so originell, meiner Meinung nach. Ich fand einen anderen Film besser, der den zweiten Platz bekommen hat.“

Das war „Slime On“. Der Film thematisie­rt Umweltvers­chmutzung und wird aus der Perspektiv­e einer Schnecke erzählt.

Ahmed: „Ich fand das Design und die saubere Animation gut. Das waren wahrschein­lich Monate von Arbeit.“

Willy: „Ich mag ja eigentlich so was Fröhliches, aber ich fand ihn für dieses Thema irgendwie ein bisschen zu fröhlich. Aber sonst fand ich ihn auch sehr cool.“

Habt ihr etwas Neues gelernt?

Willy: „Dass man mit mehreren Leuten leichter entscheide­n kann, weil man mehr Argumente hat. Man hat einfach mehr Sachen, die mit reinspiele­n in die Bewertung.“(Helena Dolderer, dpa)

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Foto: Frederik Lorenz, Sehsüchte Filmfestiv­al/dpa Beim Festival „Sehsüchte“wählten Kinder die besten Kurzfilme. Nicht Erwachsene, sondern Jungen und Mädchen haben entschiede­n, welcher Film der Gewinner ist.
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Foto: privat, dpa Willy (links) und Ahmed haben mitentschi­eden, welche Filme die besten waren. Das hat ihnen viel Spaß gemacht, erzählen sie im Interview.

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