Das richtige Maß
Zu den Artikeln „LandratsamtNeubau: SPD fordert detaillierte Kostendarstellung“vom 29. April und „Grüne: Landratsamt-Erweiterung ist nicht finanzierbar“vom 27. April:
Natürlich braucht es manchmal auch den Mut zu visionären Bauvorhaben. Allerdings kann immer nur das Geld ausgegeben werden, das auch realistisch eingenommen werden kann. Und bei einem bereits sehr hohen Schuldenstand gebietet die Vernunft eine besondere Sorgfalt bezüglich neuer Schulden. Oder ein deutliches Abspecken der Planungen. Denn woher soll das Geld kommen, wenn unsere Wirtschaft durch Ampel und Kriege am Boden liegt?
Welche Konsequenzen ein fehlendes Abspecken hat, zeigt sich derzeit in Kaufering: Leider fehlt jetzt das Geld nicht nur für das dringend benötigte neue Feuerwehrhaus als Pflichtaufgabe, weil die Dimensionen des Wohnungsbauprojekts nicht an die aktuelle Situation angepasst wurden. Wäre – für Wohnungsbau und Feuerwehrhaus – jeweils das richtige Maß gewahrt worden, hätten beide Projekte realisiert werden können, einfach beide nur mit etwas weniger „Nice to have“und damit in geringeren Dimensionen.
Im Landkreis gäbe es auch viel Einsparpotenzial: Nicht nur die Digitalisierung sollte Stellen und Büros einsparen. Auch wenn Stellen wie die Koordinationsstelle kommunale Entwicklungspolitik, Entwicklungspolitik durch den Landkreis in Afrika, weitestgehend staatlich gefördert werden, fallen hierfür Kosten an und wird ein Büro benötigt. Und wenn die Abteilung „Wirtschaftliche Jugendhilfe“im Jugendamt auf ein – auch wirtschaftlich sinnvolles – Maß abgespeckt werden würde, könnten sicher nicht nur die Gesamtkosten für die Jugendhilfe reduziert, sondern auch Büros eingespart werden.
Jeder Cent, den der Landkreis ausgibt, fehlt in den Landkreiskommunen und ist von den Bürgern aufzubringendes Steuergeld. Bei der Erweiterung des Landratsamts ist es für das richtige Maß nicht zu spät.