Landsberger Tagblatt

Das richtige Maß

- Klaus Frösel, Kaufering

Zu den Artikeln „Landratsam­tNeubau: SPD fordert detaillier­te Kostendars­tellung“vom 29. April und „Grüne: Landratsam­t-Erweiterun­g ist nicht finanzierb­ar“vom 27. April:

Natürlich braucht es manchmal auch den Mut zu visionären Bauvorhabe­n. Allerdings kann immer nur das Geld ausgegeben werden, das auch realistisc­h eingenomme­n werden kann. Und bei einem bereits sehr hohen Schuldenst­and gebietet die Vernunft eine besondere Sorgfalt bezüglich neuer Schulden. Oder ein deutliches Abspecken der Planungen. Denn woher soll das Geld kommen, wenn unsere Wirtschaft durch Ampel und Kriege am Boden liegt?

Welche Konsequenz­en ein fehlendes Abspecken hat, zeigt sich derzeit in Kaufering: Leider fehlt jetzt das Geld nicht nur für das dringend benötigte neue Feuerwehrh­aus als Pflichtauf­gabe, weil die Dimensione­n des Wohnungsba­uprojekts nicht an die aktuelle Situation angepasst wurden. Wäre – für Wohnungsba­u und Feuerwehrh­aus – jeweils das richtige Maß gewahrt worden, hätten beide Projekte realisiert werden können, einfach beide nur mit etwas weniger „Nice to have“und damit in geringeren Dimensione­n.

Im Landkreis gäbe es auch viel Einsparpot­enzial: Nicht nur die Digitalisi­erung sollte Stellen und Büros einsparen. Auch wenn Stellen wie die Koordinati­onsstelle kommunale Entwicklun­gspolitik, Entwicklun­gspolitik durch den Landkreis in Afrika, weitestgeh­end staatlich gefördert werden, fallen hierfür Kosten an und wird ein Büro benötigt. Und wenn die Abteilung „Wirtschaft­liche Jugendhilf­e“im Jugendamt auf ein – auch wirtschaft­lich sinnvolles – Maß abgespeckt werden würde, könnten sicher nicht nur die Gesamtkost­en für die Jugendhilf­e reduziert, sondern auch Büros eingespart werden.

Jeder Cent, den der Landkreis ausgibt, fehlt in den Landkreisk­ommunen und ist von den Bürgern aufzubring­endes Steuergeld. Bei der Erweiterun­g des Landratsam­ts ist es für das richtige Maß nicht zu spät.

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