Bahn setzt auf Video-Reisezentren
In Bayern können Kunden teilweise schon den neuen Service nutzen. Er soll auch Fahrgästen an kleineren Bahnhöfen helfen.
Bahnfahrer in Bayern können sich an immer mehr Bahnhöfen in Video-Reisezentren beim Fahrkartenkauf beraten lassen. Dafür müssen sie aber teils auf Mitarbeiter vor Ort verzichten.
Derzeit gebe es 38 solcher Video-Reisezentren im Freistaat, sagte ein Bahn-Sprecher. An gut zwei Dritteln dieser Standorte sei die Nachfrage nach Beratung so gering gewesen, dass ein Reisezentrum oder ein Schalter mit BahnMitarbeitern vor Ort nicht mehr gerechtfertigt gewesen sei. In den übrigen Fällen habe es vor Ort schon keine Schalter mehr gegeben. Alternativ solle das VideoReisezentrum bei der Beratung von Fahrgästen zu Randzeiten helfen. Das nächste Video-Reisezentrum werde voraussichtlich im Sommer in Erlangen eröffnet werden. Auch an Bahnhöfen in Passau, Bamberg und im oberbayerischen Burghausen (Kreis Altötting) sei ein solches Angebot geplant.
Im bundesweiten Vergleich stehen in Bayern die zweitmeisten Video-Reisezentren der Bahn, an der Spitze steht Baden-Württemberg mit 55 Standorten. Dort waren im Jahr 2013 an der Schwarzwaldbahn auch die ersten Video-Reisezentren der Bahn überhaupt in Betrieb genommen worden.
Deutschlandweit gibt es demnach inzwischen 143 Video-Reisezentren. Die Kaufberatung per Videoanruf dort sei bei den Fahrgästen
beliebt, sagte der Bahn-Sprecher. Größere Schäden durch Vandalismus an den Einrichtungen oder technische Probleme habe man bisher nicht gemeldet bekommen.
Nach Auskunft der Deutschen Bahn funktioniert die Beratung in den Video-Reisezentren wie folgt: Per Knopfdruck startet eine Videokonferenz mit einer Mitarbeiterin oder einem Mitarbeiter der Bahn. Während der Beratung und des Verkaufsvorgangs können Fahrgäste das Vorgehen auf einem zweiten Bildschirm mitverfolgen. Die Fahrkarten werden direkt gedruckt und können bar, mit Girocard oder Kreditkarte am Automaten bezahlt werden. (dpa)