Milka-Hersteller hat Schokolade illegal verteuert
EU verhängt Millionenstrafe
Der Lebensmittelgigant Mondelez hat jahrelang den Wettbewerb verzerrt und seine Produkte künstlich verteuert, jetzt bekommt der US-Konzern dafür die Rechnung. Die EU-Kommission verhängte am Donnerstag eine Strafe in Höhe von 337,5 Millionen Euro, wie die Wettbewerbshüter mitteilten. Unter anderem hat Mondelez nach Angaben der EUKommission verhindert, dass Schokolade in Deutschland – wo die Preise günstiger sind als in anderen EU-Ländern wie etwa Österreich und Belgien – eingekauft und in anderen Ländern weiterverkauft wird. Preise für Mondelez-Produkte waren in manchen EU-Staaten also spürbar teurer, als wenn ein ehrlicher Wettbewerb stattgefunden hätte. Mondelez stellt bekannte Produkte wie Milka-Schokolade, Toblerone, Daim oder Oreo her.
2021 hatte die EU-Kommission ein Verfahren eröffnet. Jetzt liegt das Ergebnis vor: Mondelez sei an 22 wettbewerbswidrigen Vereinbarungen oder abgestimmten Verhaltensweisen beteiligt gewesen.
Konkret sei der Handel mit Schokolade, Keksen und KaffeeProdukten eingeschränkt worden, so die für Wettbewerb zuständige EU-Kommissarin Margrethe Vestager. „Die Preisunterschiede zwischen den Mitgliedstaaten liegen zwischen 10 und 40 Prozent, manchmal sogar darüber.“
Die Firma teilte in einer Stellungnahme mit, es habe sich bei den von der EU-Kommission kritisierten Praktiken um Einzelfälle gehandelt, die länger zurücklägen, und meist um Geschäfte mit Zwischenhändlern. „Dies macht nur einen sehr geringen Teil des europäischen Geschäfts von Mondelez International aus“, teilte das Unternehmen mit. Die Firma lege höchsten Wert darauf, Regularien einzuhalten, und habe ihre internen Prozesse dahingehend auch verschärft.
Eigentlich sollte die Strafe noch höher ausfallen. Weil Mondelez mit der EU-Kommission zusammengearbeitet und seine Verantwortung ausdrücklich anerkannt habe, sei dem Unternehmen 15 Prozent der Geldbuße erlassen worden, hieß es aus Brüssel. (dpa)