Alle Ziele erreicht
4220 Euro Spenden für junge Dialyse-patienten eingefahren: Leipziger sind nach über 900 Rad-kilometern zurück
Das Bier im Ziel schmeckte besonders gut. „Ist außerdem isotonisch“, bemerkt Raik Siebenhüner lächelnd. Am Sonntag um 15.30 Uhr fuhren er und seine sieben Mitstreiter die letzte Kurve ihrer 923 Kilometer langen Strecke – die zum Haus 9 des St.-georg-klinikums, dem Sitz des Nierenzentrums Leipzig. Eine Woche zuvor war die Gruppe um den Medizinstudenten vom Gardasee aufgebrochen, um die Transalp für einen guten Zweck zu radeln. Das geografische Ziel von „Bike for Charity“: Leipzig. Das ideelle: Bei Sponsoren Geld für den Förderkreis Dialyse einfahren und die Aufmerksamkeit auf die Erkrankung lenken.
Alle Ziele erreicht. 4220 Euro kamen zusammen und fließen in die Finanzierung einer Auszeit von Familien mit chronisch nierenkranken Kindern und Jugendlichen im Ederhof. Durch die Aufdrucke auf den Fahrershirts wurden die Sportler unterwegs mehrfach angesprochen. „Viele hielten das für einen Scherz und haben uns nicht abgenommen, dass wir diese Strecke absolvieren“, berichtet Siebenhüner, der Initiator der Aktion.
Über 900 Kilometer mit einem Höhenunterschied von über 12 000 Metern standen auf dem Plan. Der angehende Arzt ist glücklich: „Es ist wunderbar gelaufen – keine Blessuren, nur ein paar kleine Pannen“, resümiert er, „und menschlich hat das ebenfalls gepasst!“Entscheidend auch die Begleitung von Physiotherapeutin Anna Buchholz im von dem Autohaus Schneider aus Albra gesponserten Bus. Wenn die 16 Waden hart wie Holz waren, wirkte ihre Behandlung Wunder.
Auch emotional empfand Siebenhüner die Tour durch die Alpenlandschaft als besonders intensiv, nicht nur wegen anhaltender Hitze. „Da passiert viel in einem, das muss man erstmal verdauen“, sagt der 37-Jährige. Im Ziel haben ihn und die anderen Sportler Angehörige, Freunde, Sponsoren und Mitarbeiter des Dialyse-zentrums empfangen. „Wunderbar, dass diese Gruppe die Strapazen auf sich genommen hat, um den Fokus auf die Erkrankung zu richten“, schwärmt Uta Jurack, Psychologin am KFH Nierenzentrum für Kinder und Jugendliche. Begeistert ist auch Matthias Martin, Vorsitzender des Förderkreises Kinderdialyse. „Es ist fantastisch, wie sich die Teilnehmer und Organisatoren für uns eingesetzt haben.“
Einer wie Vincent Eckert kann das bestätigen. „Das hat schon viel Zeit gebündelt, aber es hat auch Spaß gemacht.“Es soll nicht die letzte „Bike for Charity“-anstrengung gewesen sein. Die Aktion soll wachsen – unter anderem mit mehr Teilnehmern, mehr Sponsoren. Bis dahin hat das Studium absolute Priorität: Eckert beispielsweise hat in drei Wochen Zwischenprüfung.