Liga-losglück für die Svl-kegler
Nur drei von vier Landesmeistern dabei
Leipzig. Wenn im Fußball gelost wird, sind die „Glücksfeen“prominent, hübsch oder beides. Werner Kießling, Sportwart im Keglerverband Sachsen und Vizepräsident des SV Leipzig, hat schon diverse Auslosungen verfolgt. Doch dass er einmal ein ähnliches Prozedere überwachen muss, hätte der Experte sich nie träumen lassen. Dass es für Leipzig ein Happy End gibt, hat alles seine Richtigkeit.
Kurzer Rückblick. Im Corona bedingten Planspiel der Kegler blieb nach Verstreichen von zwei Zeitfenstern nur die Variante C. Der Dachverband DKBC hatte für die Bundesligen die Marschroute ausgegeben, die Ligen auf bis zu zwölf Teams (derzeit zehn) aufzustocken. Damit steigen alle vier Staffelersten der 2. Liga direkt auf. In der aktuellen Konstellation leider nicht Markranstädt.
Möglichst sollten indes einmalig alle Landesmeister Aufsteiger sein. In die neue 2. Liga Ost würde der SV Leipzig aufsteigen. Wegen verschiedener Konstellationen wäre diese Staffel aber mit 13 Teams bestückt gewesen. Das sei spieltechnisch (26 Spieltage) nicht durchführbar. Daher hieß es, dass von den Landesmeistern Brandenburg, Berlin, Sachsen-anhalt und Sachsen drei Neulinge ausgelost werden. „Der vierte bleibt auf der Strecke – schlimmstenfalls der sächsische Landesmeister“, skizzierte Kießling Anfang April und hatte als Leiter der Ligenstruktur-kommission im DKBC ein qualifiziertes Losverfahren definiert. Es passierte am 12. Mai auf der Kegelbahn in Markranstädt, ohne Publikum, dafür mit vier vertrauenswürdigen Ziehungsmenschen, einem Beobachter – und Abstand.
Ein Schatzmeister, ein Präsident, eine Zollbeamtin und eine internationale Schiedsrichterin waren involviert. Statt Loskugeln (Kießling: „Die hätte ich in Mainz anfordern können“) erfüllten Papierzettel den Zweck. Alles, ebenso wie der Wahlgang an sich, war mit dem Dkbc-sportdirektor abgesprochen. Den Ziehungsausgang erfuhren die Landessportwarte zuerst.
Die Zusammensetzung der Bundes- und Verbandsligen steht noch unter dem Vorbehalt, dass ein Rechtsstreit (Anfechtung des Zustandekommens des Corona-ligenplanes) positiv für den DKBC endet. In einem Ländersportrat Anfang Juni soll alles nachträglich legitimiert werden.