Thomas Bareiß warnt: „Ungleiches nicht gleichstellen“
BERLIN - „Man kann nicht Ungleiches gleichstellen“, sagt Thomas Bareiß, CDU-Bundestagsabgeordneter aus Zollernalb-Sigmaringen, zu Vorstößen der Länder, die Homo-Ehe gleichzustellen. Sabine Lennartz sprach mit ihm.
Herr Bareiß, der Bundesrat entscheidet über einen Gesetzentwurf rot-grüner Länder, die gleichgeschlechtliche Ehe gleichzustellen. Was haben Sie dagegen?
Man kann nicht Ungleiches gleichstellen. Ich habe großen Respekt vor Lebenspartnerschaften, und wir haben ihnen in vielerlei Hinsicht auch Rechte einer klassischen Ehe zugesprochen. Aber es muss dabei bleiben, die Ehe von Mann und Frau muss auch in Zukunft den besonderen Schutz des Grundgesetzes genießen.
Ist denn die Ehe von Mann und Frau schlechter geschützt, wenn gleichgeschlechtliche Paare auch heiraten dürfen?
Man würde damit die Ehe beliebig machen. Die Ehe ist die Keimzelle unserer Gesellschaft, die verlässlichste und beste Form, aus der Familie und Kinder entstehen. Ehe ist nicht nur auf der Basis von Verantwortung und Liebe füreinander aufgebaut, sondern auch auf dem Wunsch, eine Familie zu gründen, Kinder zu bekommen. Das muss einen besonderen Stellenwert haben. Wenn wir die Ehe für andere Partnerschaften öffnen, verliert sie ihre besondere Rolle in unserer Gesellschaft. Das finde ich falsch.
In Ihrer Partei gibt es unterschiedliche Auffassungen. Wie geht die Diskussion weiter?
Als Verteidiger der klassischen Ehe braucht man derzeit schon manchmal ein dickes Fell. Doch man kann für die klassische Ehe einstehen und trotzdem gleichgeschlechtliche Partnerschaften respektieren. Da habe ich einen Großteil meiner Partei hinter mir. Davon bin ich überzeugt. Gerade für die CDU muss auch in Zukunft die Ehe zwi- schen Mann und Frau einen ganz besonderen Stellenwert haben und dies müssen wir auch entschieden in der Öffentlichkeit vertreten.