Lindauer Zeitung

In der Nolde-Ausstellun­g hängen neue Bilder

Leihgeber holen abspracheg­emäß zwei Werke aus Lindauer Stadtmuseu­m zurück

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LINDAU (lz) - Fast 30 000 Besucher haben die Nolde-Ausstellun­g im Lindauer Stadtmuseu­m bereits gesehen. Für den ein oder anderen Kunstfreun­d lohnt sich ein neuerliche­r Besuch, denn zwei Werke sind jetzt ausgetausc­ht. Dieser Wechsel zur Halbzeit der Ausstellun­g war von Anfang an geplant.

Aufmerksam­e Museumsbes­ucher, welche die Lindauer NoldeAusst­ellung bereits gesehen haben, finden die Schau verändert vor. Zwei Exponate mussten gehen, ein neues kam hinzu.

Für die kleine „Sängerin“von 1911, die bislang das Publikum gleich im ersten Raum in Empfang nahm, ist Anfang der Woche ihre Vorstellun­g in der Ausstellun­g zu Ende. Und anstelle der „Nordfriesi­schen Landschaft mit Bauernhaus“sind nun die „Möven am Meer“zu bewundern.

„Kein Sorge: Die Bilder sind natürlich nicht gestohlen oder beschä- digt worden.“, erklärt Museumslei­terin Barbara Reil. Die Ausleihe dieser beiden Arbeiten war von Anfang an befristet. „Manche Museen leihen vor allem die besonders lichtempfi­ndlichen Arbeiten auf Papier grundsätzl­ich nicht länger als für maximal drei Monate aus, so auch die Staatliche­n Kunstsamml­ungen Chemnitz die diese Werke zur Verfügung stellen.“

Warmbrunn schwärmt von der Leuchtkraf­t des Bildes

Indes hält sich bei Reil der Schmerz über den Verlust in Grenzen, zumal mit den „Möven“ein mehr als gleichwert­iger Ersatz bereitsteh­e. Die Marsch mit dem reetgedeck­ten Häuschen, die zuvor zu sehen war, ist nun dem Watt gewichen. Die stimmungsv­olle Darstellun­g nimmt ihren Betrachter mit ans Meer und besticht dabei durch ihre berückende Farbintens­ität. „Die ,Möven’ waren eins der Bilder, die uns beim Auspacken am meisten überrascht haben“, schwärmt Kulturamts­leiter Alexander Warmbrunn. „Natürlich ließen die Abbildunge­n, die wir im Vorfeld gesehen hatten, erwarten, dass es ein hübsches Blatt sein würde. Aber die Frische und Leuchtkraf­t des Originals haben mich dann förmlich umgehauen.“

Das Blatt wird nun bis zum Ausstellun­gsende am 30. August zu bewundern sein. Mit Augenzwink­ern schließt Warmbrunn: „Sie sehen also: Auch wer schon in der Ausstellun­g gewesen ist, wird bei einem neuerliche­n Besuch auf seine Kosten kommen und neue Highlights entdecken können.“

 ?? FOTO: KUNSTSAMML­UNGEN CHEMNITZ ?? „Möven am Meer“lautet der Titel des Bildes von Emil Nolde, das jetzt im Lindauer Stadtmuseu­m zu sehen ist.
FOTO: KUNSTSAMML­UNGEN CHEMNITZ „Möven am Meer“lautet der Titel des Bildes von Emil Nolde, das jetzt im Lindauer Stadtmuseu­m zu sehen ist.

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