Bester Mann: Herrmann
Der Debütant aus Gladbach bekommt Sonderlob von Team und Trainer
KÖLN (SID/sz) - Als Patrick Herrmann nach 72 ganz starken Debüt-Minuten den Platz verließ, standen sogar die Kölner Fans auf und applaudierten dem Flügelflitzer vom Erzrivalen Borussia Mönchengladbach lautstark. Auch die Stars lobten den 24-Jährigen wie lange keinen Debütanten zuvor. Gefühlt auf dem kompletten Flug nach Portugal war Herrmann damit beschäftigt, Glückwunsch-SMS zu lesen. „Er war sehr gut“, sagte Kapitän Bastian Schweinsteiger: „Aber ich mag diesen Spielertyp eh. Man hat gesehen, welche Fähigkeiten er hat und wie schnell er ist. Solche Spieler tun uns gut.“Lukas Podolski lobte, Herr- mann habe „wie schon in Gladbach immer sehr viel Dampf gemacht. Es war die richtige Entscheidung vom Bundestrainer, ihn einzuladen.“
Klubkollege Christoph Kramer stellte erfreut fest, „dass er seinen Lauf aus Gladbach einfach mit in die Nationalelf genommen hat“. Und Mario Götze meinte: „Er war sehr gut, gerade wie er mir das Tor vorbereitet hat. Er ist ein Super-Junge.“
Dieser „Super-Junge“strebt leider auf einer der umkämpftesten Positionen in den Weltmeister-Kader. Rechts offensiv spielen Thomas Müller, der letztjährige Shootingstar Karim Bellarabi und zuweilen auch Marco Reus. Dennoch empfahl sich Herrmann für größere Aufgaben, weil er seine Kernstärken auch beim 1:2 (1:1) gegen die USA ausspielte: Schnelligkeit, Tempodribblings und Unbekümmertheit.
„Der Bundestrainer hat zu mir gesagt, ich soll so mutig spielen wie in der Bundesliga“, äußerte „El Flaco“(„Der Dürre“) nach dem Spiel: „Das habe ich versucht.“Und weil es gelang, lobte auch Joachim Löw seinen 75. und seit Langem besten Debütanten in den höchsten Tönen. „Er hat seine Sache ausgesprochen gut gemacht. Er hat Drang zum Tor, hat den Abschluss gesucht. Ich bin mit seiner Leistung sehr zufrieden.“