Lindauer Zeitung

Behörden rücken Verkehrslä­rm zu Leibe

Von Tempo 30 bis zu nächsten Tempolimit­s sind viele Maßnahmen möglich.

- Von Dirk Augustin

LINDAU (dik) - Schon im kommenden Jahr könnten an einigen Lindauer Straßen wieder Tempo-30-Schilder stehen, andernorts könnten Schilder nachts sogar den Verkehr auf Bundesstra­ßen drosseln. Denn die Behörden haben die Pflicht, lärmgeplag­te Anwohner zu entlasten. In Kürze stellt die Stadt vor, welche Straßen betroffen sind. Außerdem fragt das Eisenbahn-Bundesamt Anwohner der Schienen, wo sie es als zu laut empfinden.

Wer über Verkehr spricht, landet ganz schnell beim Lärm. Vor allem Anwohner vielbefahr­ener Straßen klagen, dass Autos und Lastwagen laut sind. Anwohner von Schienen beschweren sich vor allem über nächtliche Güterzüge. Um Abhilfe zu schaffen, müssen alle Städte sogenannte Lärmaktion­spläne aufstellen. Während Friedrichs­hafen und Ravensburg auf dieser Rechtsgrun­dlage schon seit längerem Autofahrer ausbremsen, hat der Freistaat Bayern erst später die Voraussetz­ungen geschaffen.

Inzwischen liegen die Lärmwerte für alle Autobahnen, Bundes- und Staatsstra­ßen bereits vor. Dabei müssen die Behörden laut Gesetz alle Straßen prüfen, auf denen im Jahr mehr als drei Millionen Autos und Laster fahren. Da solche Verkehrsme­ngen in Lindau auch auf Straßen unterwegs sind, für die nicht der Freistaat, sondern die Stadt zuständig ist, hat der Stadtrat auch diese Straßen untersuche­n lassen.

Laut Julia Genth, die in der Stadtverwa­ltung für Umweltschu­tz zuständig ist, liegen inzwischen die ersten Ergebnisse vor. Was noch fehlt, erwartet sie in den kommenden Tagen. Dann wird sie alles prüfen und so aufbereite­n, damit sie das am 14. Juli dem Bau- und Umweltauss­chuss vorstellen kann.

Die Daten sollen dazu beitragen, dauernde Diskussion­en auf Grundlage gefühlter Belastung zu beenden. Denn dann hat Lindau einen Überblick über die tatsächlic­hen Brennpunkt­e. Über den Sommer wird die Stadt diese Pläne veröffentl­ichen und auslegen, damit sich jeder ein Bild machen kann.

Im Herbst sollen die Lindauer dann erste Vorschläge machen, die den Lärm von den Straßen verringern. Genth berichtet auf Anfrage der LZ, dass dies im Rahmen des Workshops für das klimafreun­dliche Mobilitäts­konzept (Klimo) geschehen soll. Dann sei der Lärm ein Thema. Die weitere Planung soll dann wieder unabhängig vom Klimo pas- sieren, denn Genth hofft, dass erste Maßnahmen bereits im kommenden Jahr umgesetzt werden können.

Das müsste dann Grundlage für das weitere Konzept werden, denn sollte die Stadt zum Beispiel keine andere Möglichkei­t wissen, als auf einer der Hauptstraß­en Tempo 30 einzuführe­n, hätte das sicher Folgen. Autofahrer würden sich Schleichwe­ge suchen und in Nebenstraß­en ausweichen.

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ARCHIVFOTO: ALEXANDER KAYA Wie in vielen Städten jenseits der Landesgren­zen bereits üblich, könnte es auch in Lindau nachts Tempo 30 auf Hauptstraß­en geben, damit Anwohner ruhig schlafen können.

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