Infantin
Es ist ein Schlag mit der Faust auf den Tisch und zugleich eine noch nie dagewesene Strafaktion im spanischen Königshaus: König Felipe entzog seiner Schwester Infantin Cristina den Adelstitel der „Herzogin von Palma de Mallorca“. Damit setzt sich Felipe weiter von seiner Schwester ab, die in eine schwere Betrugs- und Korruptionsaffäre in Millionenhöhe verwickelt ist. Cristina, die an diesem Samstag 50 wird, muss sich wegen des Skandals demnächst – zusammen mit Ehemann Iñaki Urdangarin – vor Gericht verantworten.
König Felipe wollte, so enthüllten Vertraute, dass Cristina freiwillig ihren Adelstitel abgebe und sich öffentlich entschuldige. Auch sollte sie auf ihren Rang in der Thronfolge verzichten, wo sie an sechster Stelle steht. Seit Felipes Amtsantritt vor knapp einem Jahr am 19. Juni 2014 gehört Cristina nicht mehr zur offiziellen Königsfamilie, darf nicht mehr das Königshaus repräsentieren und bekommt auch kein Geld mehr aus dem Etat des Hofes.
Das Stadtparlament von Palma de Mallorca hat bereits mit der Prinzessin abgerechnet. Die zentrale Flanierallee der Inselhauptstadt, die zu Ehren Cristinas und Urdangarins „Rambla de los Duques de Palma de Mallorca“getauft worden war, heißt jetzt offiziell nur noch „La Rambla“.
Die studierte Politikwissenschaftlerin gibt sich derweil ahnungslos und erklärt: „Ich bin unschuldig.“Das brachte ihr jetzt in der spanischen Öffentlichkeit den inoffiziellen Titel „Prinzessin Ahnungslos“ein.