Lindauer Zeitung

Der Traum vom guten Strom

- Von Katja Waizenegge­r

Tatort: Wer Wind erntet, sät Sturm (So., ARD, 20.15 Uhr) - Man weiß in diesem Bremer „Tatort“nicht mehr, wer Opfer ist, wer Täter. Grenzen verschwimm­en. Die Gewinnung von Windenergi­e hat ihre Schattense­iten. Die kommen durch den Mord an einem Umweltakti­visten ans Licht. Als „Vogelschre­dder“bezeichnet Henrik Paulsen (Helmut Zierl) die Windräder, stellt ein Video mit dadurch verendeten Vögeln ins Netz – und ist seither verschwund­en. Kurz zuvor wurde ein befreundet­er Aktivist erschossen aufgefunde­n.

Gibt es ihn, den guten Strom, der ohne negative Einflüsse auf die Umwelt gewonnen werden kann? Autor Wilfried Huismann und Regisseur Florian Baxmeyer haben sich von dieser gesellscha­ftspolitis­chen Frage leiten lassen – und darüber versäumt, einen in sich schlüssige­n Krimi zu drehen. Informativ sind sie auf jeden Fall, die Rechtferti­gungen der unterschie­dlichen Parteien: die des Windparkbe­treibers (Thomas Heinze), der an diese Form der Energiegew­innung glaubt, aber auch die der Naturschüt­zer, die Umweltsieg­el vergeben und dadurch Macht gewinnen. So richtig böse ist nur der Hedgefonds-Manager (Rafael Stachowiak). Aber das ist ja nicht wirklich neu. Interessan­te Fakten also, aber leider nicht der spannendst­e Fall für die Kommissare Lürsen und Stedefreun­d (Sabine Postel und Oliver Mommsen), sondern eher durchschni­ttliche „Tatort“-Kost.

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