Graffiti gegen Massenüberwachung
Medienkünstler Cirio stellt in Berlin abstrahierte Fotos von hochrangigen Geheimdienstmitarbeitern aus
BERLIN (dpa) - Der Konzeptkünstler Paolo Cirio will nach den Enthüllungen von Edward Snowden und der NSA-Affäre mit einer ungewöhnlichen künstlerischen Aktion den Spieß einmal umdrehen. In Berlin klebt und sprüht Cirio Bilder von hochrangigen US-Geheimdienstbeamten auf Häuserwände und an Brückenunterführungen. Mit seiner als politische Satire verstandenen Aktion wolle er die Bilder in den Kommunikationskreislauf zurückführen, sagt Cirio. Damit sollten die Folgen der Enthüllungen und die Massenüberwachung thematisiert werden.
Aus offenen Quellen
Die Porträts beschaffte sich der Künstler aus öffentlich zugänglichen Quellen wie sozialen Medien. Die Reproduktionen der Fotos sprüht er mit einer speziellen Schablonen- technik (HD Stencil Graffiti) an die öffentlichen Wände. Zu sehen sind auf den Schnappschüssen unter anderem Geheimdienst-Spitzenleute wie Keith Alexander (NSA), John Brennan (CIA), Michael Hayden (NSA) und Michael Rogers (NSA).
Noch bis Ende Juli zu sehen
Werke des 1979 in Turin geborenen Künstlers wurden bereits von namhaften Institutionen wie dem Victoria and Albert Museum in London oder dem Museum of Contemporary Art in Denver ausgestellt. Im vergangenen Jahr wurde Cirio von der Ars Electronica mit der Golden Nica ausgezeichnet. In Berlin wird seine neue Ausstellung „Overexposed“jetzt in der Galerie NOME zu sehen sein. Dort sollen die Ergebnisse von Cirios öffentlicher Intervention bis zum 20. Juli zu sehen sein.