Lindauer Zeitung

Germanwing­s: Erste Opfer beerdigt

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DÜSSELDORF (dpa) - Die deutschen Ermittler sehen derzeit neben dem Co-Piloten Andreas Lubitz niemanden, der für den Absturz der Germanwing­s-Maschine mitverantw­ortlich sein könnte. Die Ermittlung­en dauern aber noch an, teilte die Düsseldorf­er Staatsanwa­ltschaft am Freitag mit. Somit gibt es nach deutschem Recht bislang keinen Ansatzpunk­t für ein Strafverfa­hren.

Der französisc­he Staatsanwa­lt Brice Robin hatte am Donnerstag angekündig­t, er werde das Verfahren weiterführ­en. Für einen möglichen Prozess wäre damit ein Gericht in Marseille zuständig. Robin hatte außerdem Vorermittl­ungen auch gegen die Lufthansa und ihre Tochter Germanwing­s angekündig­t. Es müsse geklärt werden, ob das Unternehme­n hätte wissen können, wie es um den Gesundheit­szustand von Lubitz bestellt war. Der 28-Jährige litt unter Sehstörung­en, für die die Ärzte jedoch keine körperlich­en Ursachen fanden. Er entwickelt­e dennoch große Angst, sein Sehvermöge­n zu verlieren und litt schließlic­h nach Angaben der Ermittler unter einer Psychose und nahm Antidepres­siva.

Den deutschen Ermittlern zufolge hatte der 27-Jährige seine Suizidgeda­nken niemandem offenbart: Weder Angehörige, Ärzte noch Arbeitgebe­r hätten davon etwas gewusst, hieß es am Freitag. Der französisc­he Staatsanwa­lt Robin hatte am Donnerstag gesagt, Lubitz’ Lebengefäh­rtin habe seine gesundheit­lichen Probleme gekannt.

Lubitz soll den Airbus im März in den Alpen zum Absturz gebracht haben. Alle 150 Menschen an Bord kamen ums Leben. Die meisten Opfer stammten aus Deutschlan­d, darunter 16 Schüler aus Haltern. Dort wurden am Freitag die ersten Opfer beerdigt.

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