Lindauer Zeitung

Ende 2017 ist die Deponie endgültig Geschichte

Wertstoffe­rfassung und Firmen-Betriebsho­f bleiben in Obermoowei­ler bei Wangen erhalten

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NIEDERWANG­EN (swe) - Das „letzte Stündlein“der Deponie Obermoowei­ler naht in zwei bis drei Jahren. Laut Betriebsle­iter Rainer Siedlicki ist während der gut einjährige­n Bauphase, die im Herbst 2016 beginnen soll, mit einem erhöhten Verkehrsau­fkommen zu rechnen. Klar ist: Der bei Bürgern beliebte Wertstoffh­of bleibt erhalten. Ein Bild vor Ort machte sich nun der Ortschafts­rat Niederwang­en.

Noch sehen sie aus wie ein schwarzer See, jene Folien, die im Moment den Müll vergangene­r Jahre im Deponietei­l II bedecken. Bis in einem Jahr sollen sie einer baulichen Oberfläche­nabdichtun­g nach neuestem Stand der Technik weichen. Darüber wird später ein etwa ein Meter dicker Rekultivie­rungsboden aufgetrage­n und der neuere Teil der Deponie einen „grünen Deckel“erhalten.

Vergangenh­eit ist die vom Kreis betriebene Deponie Obermoowei­ler aber auch dann noch lange nicht: 30 Jahre dauert die Nachsorgez­eit, in der noch Pflichtauf­gaben zu erfüllen sind. Dazu gehört auch die Aufforstun­g, die auf unmittelba­r benachbart­en Flächen in Richtung Untermoowe­iler vonstatten gehen soll. Dazu gehören auch stetige Kontrollen. Werner Nitz, Leiter des Abfallwirt­schaftsamt­s des Landkreise­s, und Rainer Siedlicki, Technische­r Betriebsle­iter der Kreistocht­er Ravensburg Entsorgung­s GmbH, führten die Ortschafts­räte über das Gelände.

„Sie werden gemerkt haben, dass es in der letzten Zeit ein erhöhtes LKW-Aufkommen gab“, sagt Siedlicki. Dies liege daran, dass im Deponietei­l I derzeit Senkungen und Setzungen aufgefüllt werden: „Das Gelände ist in sechs Bauabschni­tte aufgeteilt. Wir sind jetzt beim zweiten – und haben mit Bauabschni­tt drei und vier angefangen.“Die verwendete Erde – laut Siedlicki schwach belastete Böden, die deutlich unter der Grenze liegen, die eingebaut werden dürfe – stammt aus dem Bodenseekr­eis und ist kostenneut­ral.

Mit vermehrtem LKW-Verkehr wird auch 2016 und 2017 zu rechnen sein, wenn Obermoowei­ler II in seine Endphase wechselt. Dies sagte Siedlicki bereits jetzt voraus. Er antwortete auch auf Fragen nach der Sickerwass­erabdichtu­ng im Gelände („Je nach Zeit und Stand der Technik, vom Lehmschlag bis zu Kunststoff­dich- tungsplane­n.“), der Sickerwass­erEntsorgu­ng („Pflegelber­g, erfüllt die Vorgaben und ist unter den Anforderun­gen, dass es vorher aufbereite­t werden müsste.“) oder nannte Visionen für künftige Deponie-Gas-Nutzungen.

Hans-Peter Schmid, Geschäftsf­ührer der gleichnami­gen Wertstoff-Firma aus Tettnang-Langnau, schilderte sein Spektrum im Entsorgung­szentrum Obermoowei­ler, in das er sich seit 1999 eingepacht­et hat. „Wir sind froh, dass die Wertstoffs­tation da ist und da bleibt“, sagte Ortsvorste­her Berthold Riether. Schmid erklärte, dass sich die Bevölkerun­g in Sachen Biomüll und Geruchsbel­ästigung „keine Sorgen“zu machen brauche: „Ich kann versichern, dass das nicht geruchsint­ensiver werden wird als das, was hier liegt.“

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FOTO: WEBER Die Deponie Obermoowei­ler wird geschlosse­n, der Wertstoffh­of bleibt aber erhalten.

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