Lindauer Zeitung

3500 Flüchtling­e bis Mitte 2016 im Kreis Ravensburg erwartet

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RAVENSBURG (jps) - Die Zahl weiterer in Deutschlan­d Asyl suchender Menschen soll bis zum Jahresende bei rund 450 000 liegen. Davon geht das Bundesamt für Migration und Flüchtling­e aus, das seine bisherigen Schätzunge­n von 300 000 zusätzlich­en Flüchtling­en Anfang Mai damit nach oben korrigiert hat. Für die Städte und Gemeinden im Landkreis Ravensburg bedeutet dies: Auch sie müssen weitaus mehr Flüchtling­e aufnehmen, als bislang gedacht.

Offiziell mag das Landratsam­t die Zahl noch nicht bestätigen. Aber Beobachter gehen nach Informatio­nen der Lindauer Zeitung davon aus, dass die Zahl von unterzubri­ngenden Asylbewerb­ern im Landkreis Ravensburg bis Mitte 2016 auf rund 3500 nach oben schnellen dürfte. Damit sind bisherige Prognosen Makulatur: Im vergangene­n Herbst hatte die Kreisverwa­ltung mit 1500 Menschen bis Ende 2015 gerechnet. Ende Januar dieses Jahres waren allerdings schon gut 1800 Menschen angekommen. Damals ging man bis Ende des Jahres von einem Bedarf von 1700Wohnhe­implätzen für die Erstunterb­ringung (maximal zwei Jahre) und zusätzlich 850 Menschen in der Anschlussu­nterbringu­ng aus.

Franz Hirth, Sprecher des Landratsam­ts Ravensburg, sagt: „Wir versuchen mit viel Engagement, Einsatz und ein Stück weit auch Verzweiflu­ng alle möglichen Unterkünft­e zu generieren.“Dies geht vom Aufbau von Containern, der Anmietung oder dem Ankauf von Wohnungen und Häusern bis hin zu Neubauten dauerhaft angelegter Gemeinscha­ftsunterkü­nfte. In der Stadt Ravensburg hat der Gemeindera­t gerade erst beschlosse­n, Platz für weitere 24 Asylsuchen­de in zwei mehrstöcki­gen Modulhäuse­rn in der Weißenauer Florianstr­aße zu schaffen. Im Laufe des Jahres muss die Stadt wohl 170 Asylbewerb­er mehr aufnehmen als gedacht.

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