Zur Person
Christo, eigentlich Christo Wladimirow Jawaschew, wurde am 13. Juni 1935 im bulgarischen Gabrowo geboren. Nach einem Kunststudium in Sofia geht er für ein paar Monate nach Prag, von dort flieht er 1957 nach Wien. In Paris, wo er sich kurz darauf niederlässt, schließt er sich der Künstlerbewegung des Nouveau Réalisme an und lernt seine spätere Frau JeanneClaude kennen. 1964 übersiedeln beide nach New York, sie überziehen ihr Touristenvisum und bleiben ohne gültige Papiere, ehe sie nach drei Jahren eine Greencard erhalten. Bekannt wird das Paar durch spektakuläre Verhüllungsaktionen: 1985 die Pariser Brücke Pont Neuf, 1995 der Reichstag, 2005 „The Gates“im New Yorker Central Park. Architektur als Subjekt von Kunst zu benutzen, sagt Christo, sei nichts Neues. Claude Monet etwa habe die Kathedrale von Rouen in verschiedenen Farben gemalt, etwas, was an die Verhüllung mit Stoff denken lasse. Noch nicht realisiert ist das Projekt „Mastaba“, eine Skulptur aus 410 000 Ölfässern im Golfemirat Abu Dhabi, das Christo mit der Cheops-Pyramide vergleicht. Auch der Plan, den Arkansas River in den Rocky Mountains mit Stoff zu überspannen, wartet noch auf seine Vollendung. Seit Jeanne-Claude 2009 im Alter von 74 Jahren an einem Gehirnaneurysma starb, arbeitet der Künstler solo. Um sich fit zu halten, läuft Christo die 90 Treppenstufen seines Hauses in Manhattan jeden Tag zehn- bis 15-mal auf und ab. Jeden Morgen isst er Joghurt und eine rohe Knoblauchzehe, aufs Mittagessen verzichtet er, während abends Salat mit gegrilltem Fisch oder Fleisch auf den Tisch kommt. (her)