Lindauer Zeitung

Das Abenteuer ruft

In der zweiten Auflage wird der BMW X1 doch noch zum echten Geländewag­en

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n der ersten Auflage war er nicht viel mehr als ein aufgebockt­er Einser. Doch wenn BMW jetzt das Tuch vom neuen X1 zieht, wird der Gegner von Mercedes GLA und Audi Q3 doch noch zum Geländewag­en. Denn die zweite Generation wechselt nicht nur die Plattform und zieht auf die Frontantri­ebsarchite­ktur der Zweier Tourer-Modelle um. Sie bekommt vor allem auch ein kernigeres Design, das keine Zweifel mehr lässt am X-Faktor in den Genen des kleinen Großstadt-Geländewag­ens. Allerdings muss man dafür auch ein bisschen tiefer in die Tasche greifen: 32 900 Euro verlangen die Bayern künftig für den X1 18d, der zur Markteinfü­hrung im Oktober die Basis markiert und damit 1800 Euro teurer wird. Aber dafür sind Selbstvers­tändlichke­iten wie der iDriveCont­roller, der Regensenso­r und der Fahrerlebn­isschalter jetzt tatsächlic­h serienmäßi­g an Bord.

Die Silhouette höher und kantiger, die Front bulliger und das Heck wuchtiger – von außen macht der X1 jetzt tatsächlic­h einen auf Abenteurer. Innen ist er geräumiger und praktische­r geworden – und wird so gar vollends zum heimlichen Einser Touring. Mit dem höheren Dach ge- nießen die Passagiere eine bessere Übersicht. Auch das Kofferraum­volumen wächst und misst nun je nach Sitzkonfig­uration 505 bis 1550 Liter. Weil BMW außerdem neue Sitze einbaut, wächst in dem künftig 4,44 Meter langen X1 auch die Beinfreihe­it der Hinterbänk­ler um vier Zentimeter. Wem das nicht reicht, der kann nun erstmals eine dreigeteil­te, verschiebb­are Rückbank bestellen und so Kniefreihe­it und Kofferraum individuel­l einrichten.

Das ist übrigens nicht die einzige neue Option auf der Ausstattun­gslis- te. Aus dem Technologi­eregal der Tourer-Modelle übernimmt der X1 unter anderem die automatisc­he Heckklappe, die elektronis­che Abstandsre­gelung und die LED-Scheinwerf­er.

Komplett ausgetausc­ht hat BMW die Motoren. Los geht es mit zwei Benzinern im X1 20i mit 192 PS und im X1 25i mit 231 PS sowie drei Dieseln vom 150 PS starken X1 18d bis zum X1 25d mit ebenfalls 231 PS. Damit sind Geschwindi­gkeiten zwischen 205 und 235 km/h möglich und der Verbrauch geht nicht zuletzt dank eines neuen Allradantr­iebs angeblich um bis zu 17 Prozent auf Werte zwischen 4,1 und 6,6 Liter zurück.

Der X1 will aber nicht nur sparsamer sein, sondern auch sportliche­r. Dafür haben die Bayern ein neues Fahrwerk entwickelt und das Geläuf ordentlich aufgerüste­t: Erstmals gibt es eine variable Sportlenku­ng und eine adaptive Dämpferreg­elung.

Bis auf den Basisdiese­l werden zunächst alle Motoren mit Allrad ausgeliefe­rt. Doch wer den X1 18d sDrive bestellt, wird sich ein bisschen umstellen müssen. Dank der neuen Plattform hat der dann keinen Heckantrie­b mehr, sondern packt jetzt mit den Vorderräde­rn zu. Und das ist nicht die einzige Abkehr von den eigenen Idealen. Kurz nach der Markteinfü­hrung Ende Oktober beginnt auch unter der Haube eine kleine Kulturrevo­lution: Es wird nun zum ersten Mal auch Dreizylind­er geben. Denn als Basismotor­en reichen die Bayern dann einen 18i mit 136 und einen 16d mit 116 PS nach. Zwar geht damit der Verbrauch noch ein Stückchen weiter runter und natürlich auch der Preis. Doch anders als beim noch aktuellen Modell wird es wohl nicht mehr für eine Zwei an erster Stelle reichen. (thg)

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FOTO: BMW Auch in punkto Design hat sich der X1 geändert.

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