Lindauer Zeitung

Tsipras’ Regierung ruiniert Griechen

- Von Andreas Müller andreas.mueller@schwaebisc­he.de

Die Griechen können einem leidtun. Da muss sich eine ganze Nation seit vielen, vielen Monaten von unbedachte­n oder böswillige­n Schreihäls­en aus Medien und Politik der Faulheit, der Abzockerei und dergleiche­n mehr zeihen lassen. Und immer mehr Bürger in Europa übernehmen für sich dieses ebenso einfache wie stereotype Bild der Griechen. Die hatten in ihrer Verzweiflu­ng über die unfähigen und unwilligen etablierte­n Parteien in großer Zahl auf die vermeintli­che Alternativ­e Syriza gesetzt – und sind nun vom Regen in die Traufe geraten.

Die Regierung von Alexis Tsipras ist auf dem besten Weg, Griechenla­nd und die große Masse der Griechen endgültig zu ruinieren. Der Ministerpr­äsident und sein Finanzmini­ster Gianis Varoufakis haben keinen realistisc­hen Plan, wie das sieche Griechenla­nd reformiert werden könnte. Sie spielen nur auf Zeit und dürfen damit nun endgültig nicht mehr weiter durchkomme­n. Nicht nur, weil sie die europäisch­e Solidaritä­t sträflich missbrauch­en. Nicht nur, weil sie die Kosten für einen möglichen griechisch­en Ausstieg aus dem Euro für die Partner jeden Tag weiter nach oben treiben. Sondern auch, weil sie mit ihrer Verzögerun­gstaktik der Kapitalflu­cht im großen Stil Vorschub leisten und damit den Menschen in Griechenla­nd, die sie voller Hoffnung in Massen gewählt haben, nachhaltig schaden.

Eines ist klar: Sollte es am Ende zum sogenannte­n Grexit kommen, dann haben das nicht die Gläubiger und Partner der griechisch­en Regierung zu verantwort­en. Dieses Desaster sowohl für die griechisch­en Bürger als auch für die europäisch­e Idee ginge dann vor allem auf das Konto der selbstherr­lichen Zocker Tsipras und Varoufakis. Die Institutio­nen haben ihnen gegenüber das Recht und die Pflicht, klar herauszust­ellen, dass sie sich nicht mehr länger hinhalten lassen werden. Anderersei­ts müssen sie sich weiterhin als stützender Partner zur Verfügung stellen – unter der Bedingung, dass sich die Griechen analog zu den Iren, Portugiese­n oder Spaniern ernsthaft auf den unzweifelh­aft steinigen Reformweg begeben wollen.

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