Lindauer Zeitung

Bankkonto für alle von Anfang 2016 an

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BERLIN (dpa) - Voraussich­tlich schon Anfang 2016 sollen auch Flüchtling­e oder Obdachlose das Recht auf ein Bankkonto haben. Ein entspreche­ndes Gesetz könne voraussich­tlich schon Anfang 2016 in Kraft treten und damit deutlich vor Ablauf einer Frist durch die zugrundeli­egende EU-Richtlinie, sagte ein Sprecher des Bundesfina­nzminister­iums am Samstag in Berlin. Er bestätigte damit einen Bericht der „Süddeutsch­en Zeitung“.

Von dem neuen Gesetz sollen geduldete Flüchtling­e oder Menschen ohne festen Wohnsitz profitiere­n. Diese Gruppen haben bisher Schwierigk­eiten damit, ein Konto zu bekommen, um darüber beispielsw­eise eine Mietwohnun­g zu bezahlen.

Weigern sich Banken künftig, ein Konto zu eröffnen, müssen sie den Plänen zufolge mit Konsequenz­en rechnen. Die Bundesanst­alt für Finanzdien­stleistung­saufsicht (BaFin) soll Banken anweisen können, die Betroffene­n als Kunden anzunehmen. Zur Durchsetzu­ng soll auch ein Bußgeld verhängt werden können.

Die sogenannte EU-Zahlungsko­ntenrichtl­inie sieht vor, dass innerhalb der Europäisch­en Union der Zugang zu einem Konto diskrimini­erungsfrei sein muss. Eigentlich wäre für die Umsetzung bis September nächsten Jahres Zeit geblieben. Nun solle ein Referenten­entwurf bereits in diesem September das Kabinett passieren, so dass das Gesetz schneller kommen kann, so das Ministeriu­m.

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