Festumzug zieht durch die Straßen
2500 Teilnehmer beim Bezirksmusikfest in Weiler
WEILER - Anders als geplant ist am Sonntag das Bezirksmusikfest in Weiler zu Ende gegangen. Der Gesamtchor aller 2000 beteiligten Musikantinnen und Musikanten auf dem Kirchplatz fiel aus, der Festzug startete früher. Immerhin eineinhalb Stunden zog der schmucke Zug durch die Gassen und Straßen im Dorf. 2000 Besucher entlang der 1,3 Kilometer langen Strecke und auf dem Kirchplatz spendeten den 77 Gruppen begeisterten Beifall. Und das auch, als nach der Hälfte die ersten Regentropfen fielen.
Bis zuletzt zögerten der Vorsitzende des Musikvereins Weiler Jürgen Briegel und der Bezirksleiter des Allgäu-Schwäbischen Musikbundes (ASM) Roland Paulus – dann trafen sie angesichts heraufziehender dunkler Wolken die Entscheidung, den Ablauf zu ändern. Schwer fiel sie ihnen, denn der Gesamtchor auf dem vielfach als schönster Platz des Westallgäus beschriebenen Kirchplatz sollte einer der Höhepunkte des Bezirksmusikfests werden, das aus Anlass des 200-jährigen Bestehens des Musikvereins in Weiler stattfand.
Entsprechend enttäuscht waren Musiker und Besucher. Bis sich der Umzug dann formiert hatte, dauerte es 30 Minuten. Doch immerhin startete er dann noch immer eine halbe Stunde früher als zunächst geplant. Und das ersparte Teilnehmern wie Zuschauern einen kräftigen Regenguss, der niederging, als sich alle im Festzelt versammelt hatten. Dort fand dann ein improvisierter Gesamtchor statt, bei dem sich die Musiker freilich nach Kapellen und nicht nach Registern versammelt hatten. Das „Instrumente hoch“, zu dem die stellvertretende ASM-Vorsitzende Centa Theobald aufforderte, bot ein beeindruckendes Bild – auf dem Kirchplatz wäre es freilich schmucker gewesen.
Rollender Maibaum
Die Entscheidung aber war zweifellos richtig. Denn so konnte der Umzug weitgehend im Trockenen stattfinden. Und mit entsprechender Freude waren insgesamt 2500 Teilnehmer dabei. Unter ihnen waren rund 2000 Musikanten aus 47 Kapellen. Darüber hinaus beteiligten sich zahlreiche Vereine der Marktgemeinde. Sie hatten teilweise mit viel Aufwand Festwagen gebaut. So fuhr die Landjugend einen Maibaum durch den Ort, der Kleintierzuchtverein gar Hühner und Hasen, und der Trachtenverein zeigte Holzfäller in Aktion. Die Schützengesellschaft war in besonderer Feierlaune – immerhin feiert auch sie heuer ihr 200jähriges Bestehen.
Nicht nur 30 Kapellen aus dem Bezirk sowie weitere Vereine aus der Nachbarschaft waren vertreten. Der Musikverein aus Bingen am Rhein nahm ebenso am Umzug teil wie jener aus Dorf Tirol in Südtirol.
Im Festzelt folgten dem Gesamtchor der Fahnen-Einzug – und damit ein weiterer eindrucksvoller Programmpunkt.