Lindauer Zeitung

Argentinie­n verspielt 2:0-Führung gegen Paraguay

Auch Uruguays Auftakt in die Copa América verläuft beim 1:0 gegen Jamaika nicht überzeugen­d

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LA SERENA/ANTOFAGAST­A (SID) - Die Titelkandi­daten Uruguay und Argentinie­n sind holprig in die Copa América gestartet. Jamaikas deutscher Trainer Winfried Schäfer fühlte sich trotz der 0:1-Niederlage gegen Uruguay als Sieger. Die beiden Paraguayer Nelson Valdez und Lucas Barrios, die einst für Borussia Dortmund stürmten, brachten Argentinie­n und ihren Superstar Lionel Messi beim 2:2 gleich zum Auftakt der Copa América in Bedrängnis.

„Verärgert“sei er, „gesündigt“hätte Argentinie­n, die falsche Taktik gewählt: Messi und seine Untertanen verließen mit hängenden Köpfen das Estádio La Portada in La Serena. Das 2:2 (2:0) gegen Paraguay war eine gefühlte Niederlage und bringt die Gauchos vor dem 2. Spieltag in der Gruppe B am Dienstag gegen Titelverte­idiger und Rekordcham­pion Uruguay unter Zugzwang. Nach 15 Minuten schon die ersten Olé-Rufe, Ballbesitz zeitweise bei 80 Prozent, eine scheinbar beruhigend­e 2:0-Führung dank der Tore von Sergio Agüero (29.) und Superstar Messi (36., Foulelfmet­er) – der Vizeweltme­ister spielte die Albirrojas vor der Pause schwindeli­g, bezahlte seine Fehler im zweiten Durchgang aber teuer.

„Wir haben ein Hin- und Rückspiel hingelegt“, bemerkte süffisant Messi, der mit nun 48 Toren hinter Gabriel Batistuta (56) Nummer 2 in Argentinie­ns Rekordtors­chützenLis­te ist, und ergänzte tadelnd: „Wir haben es verpasst, das Spiel einzuschlä­fern, als sie stärker aufkamen.“

Und so weckte Nelson Valdez Paraguay nach einer Stunde mit einem satten Schuss von der Strafraum- grenze. „Individuel­l überragen sie, aber als Mannschaft sind wir viel besser“, urteilte der Stürmer von Eintracht Frankfurt und sagte über seinen Anschlusst­reffer: „Wir brauchten eine Ohrfeige. Das hat uns Selbstvert­rauen gegeben, denn wir hatten ja nichts mehr zu verlieren.“

Gefeierter Held war ein Kollege aus vergangene­n Tagen bei Borussia Dortmund: Barrios, in der abgelaufe- nen Spielzeit auf Leihbasis beim französisc­hen Erstligist­en HSC Montpellie­r und in der Saison 2009/ 10 Sturmpartn­er von Valdez beim BVB, markierte in der 90. Minute den Ausgleich. „Jetzt werden sie mit anderen Augen auf Paraguay schauen“, sagte Barrios, obwohl Paraguay auch im 23. Copa-Duell gegen den großen Nachbarn einen Sieg verpasste.

Stolz, ohne gewonnen zu haben, dieses Gefühl betonte auch Schäfer nach der couragiert­en Vorstellun­g der Reggae Boyz gegen die Urus. „Wir waren die Sieger“, betonte der frühere Bundesliga-Spieler und -Trainer und freute sich vor allem über die Unterstütz­ung der chilenisch­en Fans in Antofagast­a. „Das Publikum war fantastisc­h und hat uns die ganze Zeit angefeuert“, hob der 65-Jährige, der 2002 mit Kamerun Afrikameis­ter geworden war, hervor.

Nicht mit der Leistung, aber wenigstens mit dem Ergebnis zufrieden war sein Widersache­r Óscar Tabárez, der bei seinem vierten Copa-Turnier erstmals das Auftaktspi­el gewann. Trotz des Siegtores von Cristián Rodríguez (52.) gab der 68-Jährige aber zu: „Wir sind von Jamaika überrascht worden. Wir kannten sie nur von einem Video, aber auf dem Platz ist es eine andere Geschichte.“

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FOTO: DPA Zäher Auftakt: Argentinie­ns Kapitän Lionel Messi.

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