Lindauer Zeitung

Färöers zweiter Streich

Griechenla­nd schäumt nach dem 1:2

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ATHEN (dpa/SID) - Mit Häme und Entsetzen hat Griechenla­nd auf die erneute Blamage des Fußball-Europameis­ters von 2004 gegen die Färöer in der EM-Qualifikat­ion reagiert. „Ab nach Mykonos!“, kommentier­te das Sportblatt „GoalNews“die 1:2-Pleite auf den Schafsinse­ln. Mit modernen Frisuren, Ganzkörper-Tätowierun­gen und Lifestyle könne man nicht gegen die Färöer gewinnen. „Nationale Erniedrigu­ng“, titelte „To Proto Thema“. Der WM-Teilnehmer von 2014 hatte im November bereits das Heimspiel sensatione­ll 0:1 gegen die 48 000 Seelen zählenden Färinger verloren. Der Kabinenjub­el der Inselkicke­r aus dem Nordatlant­ik wurde danach zu einem Youtube-Renner.

Die völlig missglückt­e Revanche – trotz großer Überlegenh­eit gelang Dortmunds Abwehrspie­ler Sokratis in Torshavn in der 84. Minute nur das Anschlusst­or – bedeutete für die Griechen den fast sicheren K.o. im Rennen um das Turnier 2016 in Frankreich. Hallur Hansson (32.) und Brandur Olsen (70.) erzielten die Treffer für die Färinger, die erst den sechsten Sieg im 64. EM-Qualifikat­ionsspiel feierten.

In Anspielung auf die Finanzkris­e und einen möglichen Austritt Griechenla­nds aus der Eurozone hob „Livesport“hervor: „Grexit und Erniedrigu­ng“. Die griechisch­e Nationalma­nnschaft sei „ein Witz“, über den man „weltweit“lache“.

Einen wie Cristiano Ronaldo hätten die Griechen wohl auch gerne. Der Weltfußbal­ler von Real Madrid sicherte Portugal mit einem Dreierpack (29., Foulelfmet­er, 55. und 58.) im Alleingang den 3:2 (1:1)-Erfolg in Jerewan gegen Gastgeber Armenien. Wie sehr der Gruppen-Erste von dem 30-Jährigen abhängt, belegt die Statistik. Ohne Ronaldos Tore hätte Portugal sieben Punkte weniger (fünf statt zwölf), von den sieben Treffern in der Qualifikat­ion erzielte er fünf und erhöhte seine Ausbeute auf 55 in 120 Länderspie­len.

Nach jedem Tor deutete Ronaldo mit dem Finger auf sein Ohr, als wünsche er sich Orkanjubel der wenigen Fans in Jerewan. Vielleicht war es auch ein Hinweis für die Kritiker, die ihn nach der für Real schwachen Saison in die Mangel genommen hatten. Der Dortmunder Henrich Mchitarjan hatte nach einem Foul an Joao Moutinho den Strafstoß verursacht, den Ronaldo zum Ausgleich nutzte.

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FOTO: DPA So freut sich der Färinger: Rene Joensen.

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