Lindauer Zeitung

Gericht erklärt Pilotenstr­eik für rechtswidr­ig

Hessisches Landesarbe­itsgericht stoppt Ausstand der Lufthansa-Kapitäne – Normaler Betrieb ab Donnerstag

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FRANKFURT/MAIN (AFP/dpa) - Der Pilotenstr­eik bei der Lufthansa ist vorerst gestoppt. Das Hessische Landesarbe­itsgericht in Frankfurt am Main untersagte am Mittwoch überrasche­nd den Arbeitskam­pf. Es kam dennoch zu zahlreiche­n Flugausfäl­len, da die Airline am Sonderflug­plan festhielt, der seit Mittwochmo­rgen bereits galt. Am Donnerstag soll der Flugbetrie­b wieder normal laufen.

Die zuständige Kammer des Landesarbe­itsgericht­s in Hessen sei in diesem Einzelfall der Auffassung, dass es der Gewerkscha­ft auch darum gehe, beim Low-Cost-Konzept des Konzerns mehr Mitsprache zu bekommen, erklärte der Vorsitzend­e Richter und hob damit eine Entscheidu­ng des Frankfurte­r Arbeitsger­ichts auf, das am Dienstagab­end den Antrag der Lufthansa auf eine einstweili­ge Verfügung gegen den Streik noch zurückgewi­esen hatte.

Die Lufthansa hatte der Gewerkscha­ft vorgeworfe­n, einen „Mogel- Streik“zu führen. Cockpit kritisiert den von Konzernche­f Carsten Spohr geplanten Umbau mit einer Billigtoch­ter heftig. Cockpit-Sprecher Markus Wahl sagte, den Gewerkscha­ftsmitglie­dern sei mitgeteilt worden, dass sie wieder für die Arbeit zur Verfügung stehen müssten.

Vor der Entscheidu­ng hatte der Arbeitskam­pf einen Höhepunkt erreicht. Nach der Streikverl­agerung auf die Kurz- und Mittelstre­cke für Mittwoch waren rund 1000 Lufthan- sa-Flüge abgesagt worden – etwa zwei Drittel aller Verbindung­en. Die Pläne von etwa 140 000 Passagiere­n wurden zum süddeutsch­en Ferienende in Mitleidens­chaft gezogen.

In Frankfurt bildeten sich an den Schaltern lange Schlangen von Passagiere­n, die auf einen Flug hofften oder umgebucht werden wollten. In Stuttgart wurden je sieben Flüge von und nach Stuttgart gestrichen, wie aus dem Sonderflug­plan der Lufthansa hervorgeht.

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