Europa sollte Druck machen
Zum Thema Flüchtlingspolitik: Die Zahl der Flüchtlinge nimmt täglich zu. Was tut Europa? England macht den Kanaltunnel für Flüchtlinge dicht, Frankreich schließt seine Grenzen für Flüchtlinge, die aus Italien kommen, Ungarn baut einen Zaun, damit keine Flüchtlinge aus Serbien ins Land kommen können, auch Dänemark will keine Flüchtlinge aufnehmen. Alle Konferenzen mit dem Ziel, die Flüchtlingsströme prozentual auf alle europäischen Staaten zu verteilen, scheitern bisher kläglich.
Wenn aber nur wenige europäische Staaten Flüchtlinge aufnehmen, wird deren Aufnahmekapazität bald an Grenzen stoßen. Noch schlimmer ist die Gefahr, dass es zu einem extremen Anstieg an Rechtsradikalismus kommt. Erste Anzeichen dafür sind abgefackelte Flüchtlingsunterkünfte. Fazit: Die wenigen aufnahmewilligen europäischen Staaten scheinen bald überfordert zu sein.
Was tut die Welt? Kürzlich stand Weltflüchtlingstag im Kalender. Präsident Obama lässt sich in Kenia als „Afrikaner“feiern, die USA nehmen aber weder afrikanische noch Flüchtlinge aus anderen Erdteilen auf. Gleiches gilt für Kanada und Australien. Deshalb sollten die europäischen Staaten Druck auf diese drei Länder ausüben. Sie könnten beispielsweise mit der Aufhebung der Wirtschaftssanktionen gegen Russland drohen. Holger Göckel, Gammertingen
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