Bauhof soll Flüchtlingsunterkunft werden
Hergensweiler macht Landratsamt ein Angebot – Umbau wäre notwendig
HERGENSWEILER (hipp) - Die Gemeinde Hergensweiler wird dem Landratsamt das Obergeschoss des Bauhofs als Flüchtlingsunterkunft anbieten. Diesen Beschluss hat der Gemeinderat einstimmig gefasst. Das Obergeschoss war bisher der Narrenzunft zugesagt, die nun im alten Feuerwehrhaus unterkommt.
Küche, Bad, ein großer Aufenthaltsraum und zwei kleinere Abstellräume sind im Bauhof bereits vorhanden. Um hier Flüchtlinge unterbringen zu können, wären einige Umbauarbeiten notwendig. Dazu gehören der Einbau von zwei Dachflächenfenstern, das Verlegen von Heizungsleitungen und Bodenbelägen, der Einbau einer Dusche, das Einziehen von Leichtbauwänden und die Unterteilung des Aufenthaltsraums in zwei Schlafräume. Untergebracht werden könnten hier zwei Gruppen von jeweils drei bis vier Personen, erläuterte Bürgermeister Wolfgang Strohmaier.
Die Kosten für die Umbaumaßnahmen sieht er im niedrigen fünfstelligen Bereich. Mittel im Haushalt stünden dafür bereit. Eine Ge- genfinanzierung sei durch einen mehrjährigen Mietvertrag mit dem Landratsamt gesichert, so Strohmaier. Die baurechtlichen Voraussetzungen seien mit Vertretern des Landratsamtes vor Ort diskutiert und geprüft worden.
Bisher Lagerfläche
Die Räte beauftragten die Verwaltung, die Verhandlungen zu führen, die notwendigen Arbeiten zu veranlassen und die Nutzungsänderung zu beantragen. Bisher ist das Obergeschoss des Bauhofs als Lagerfläche genehmigt. Der Bürgermeister ging auf die steigenden Flüchtlingszahlen auch im Landkreis ein und erklärte: „Wir sind aufgefordert, für die Flüchtlinge vernünftigen Wohnraum zu schaffen.“Nur so gelinge Integration. Nachdem in Hergensweiler die private Vermietung eines Objekts am Widerstand eines Nachbarn gescheitert sei und anderweitige Unterbringungsmöglichkeiten nicht in Sicht sind, stehe die Gemeinde in der Verantwortung, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um die Aufnahmequote zu erfüllen, sagte Strohmaier.
Gut integriert
Gehe man von einer Quote von einem Prozent aus, seien das 18 Flüchtlinge. Bisher seien in Hergensweiler acht Menschen aus Eritrea und Syrien untergebracht. Dank der großen Unterstützung durch den Helferkreis seien sie schon gut integriert. Ein Eritreer gehe arbeiten, ein zweiter in die Berufsschule. Auch die syrische Familie bekomme Deutschunterricht, deren Mädchen gehe in den Kindergarten, so Strohmaier.
„Wir sind aufgefordert, für die Flüchtlinge vernünftigen Wohnraum zu
schaffen.“
Bürgermeister Wolfgang Strohmaier