Lindauer Zeitung

ZIM Flugsitz expandiert im Osten

Unternehme­n plant Standort in Schwerin – Hauptsitz bleibt in Markdorf

- Von Julia Freyda

MARKDORF - Die ZIM Flugsitz GmbH plant eine Standorter­weiterung. Allerdings nicht im Bodenseekr­eis, sondern in Mecklenbur­g-Vorpommern. Das bestätigt Geschäftsf­ührerin Angelika Zimmermann im Gespräch mit der Schwäbisch­en Zeitung.

Der zusätzlich­e Standort soll im Business Park Schwerin entstehen. Ab 2017 sollen dort jährlich rund 20 000 Flugzeugsi­tze produziert werden. Die ersten Vorarbeite­n für die neue Produktion­shalle mit einer Fläche von 7500 Quadratmet­ern werden bereits im Oktober erfolgen. „Der Standort in Markdorf bleibt in seiner jetzigen Form erhalten. Dort bleibt auch unser Hauptsitz“, sagt Zimmermann. In Markdorf sind 140 Mitarbeite­r in der Entwicklun­g, Produktion und Verwaltung beschäftig­t. ZIM hatte zuletzt 2012 eine Montagehal­le mit einer Nutzfläche von 1500 Quadratmet­ern gebaut und dadurch wurde die Produktion­sfläche verdoppelt.

Kaum Erweiterun­gsmöglichk­eiten

Das Unternehme­n reagiere mit der Expansion laut Zimmermann auf die gute Auftragsla­ge und die gestiegene Nachfrage internatio­naler Fluglinien. Der Standort Markdorf biete je- doch kaum noch Erweiterun­gsmöglichk­eiten, die schnell und unbürokrat­isch realisierb­ar sind. Ein zusätzlich­es Motiv sei die Nähe zu Hamburg. „In der Nähe zum Hamburger Hafen und einem in Hamburg ansässigen Flugzeugba­uer sehen wir deutliche Vorteile“, erklärt Geschäftsf­ührerin Angelika Zimmermann die Entscheidu­ng. Bislang würden die Flugzeugsi­tze aus Markdorf per Lastwagen zum Hafen in Norddeutsc­hland gefahren. Bürgermeis­ter Georg Riedmann war über die Expansions­pläne informiert. „Wir waren in regelmäßig­em Kontakt. Doch auch wenn wir mit der Erweiterun­g des Gewerbegeb­ietes Riedwiesen schneller gewesen wären, hätte dies an der Entscheidu­ng der Geschäftsf­ührung nichts geändert“, sagt Ried- mann. Für Markdorf sei wichtig, dass der Hauptsitz vor Ort bleibe. Der Vorgang zeige aber auch, wie wichtig Weiterführ­ung der Gewerbeflä­chenentwic­klung sei. Bei ZIM handele es sich um einen zusätzlich­en Standort. „Es kann aber auch passieren, dass ein Unternehme­n sich um einen Ersatz des Markdorfer Standortes Gedanken machen muss, wenn wir vor Ort keine Flächen zur notwendige­n Betriebser­weiterung mehr zur Verfügung haben“, sagt Riedmann.

Schwerins Oberbürger­meisterin Angelika Gramkow ist nach der Zusage von ZIM in Jubelstimm­ung. „Wir freuen uns total, dass ein so erfolgreic­hes Unternehme­n sich bei uns ansiedelt und Arbeitsplä­tze schafft“, sagt Gramkow. Der Kontakt zwischen Schwerin und ZIM sei auf einer Messe in Hamburg durch die städtische Wirtschaft­sförderung entstanden.

Die ZIM Flugsitz GmbH wurde 2009 von Angelika und Peter Zimmermann gegründet und ist ein Hersteller von gewichtsop­timierten Flugzeugsi­tzen für die Economy, Premium Economy und Business Klasse. Die Sitze werden individuel­l nach den Vorstellun­gen der Fluglinien entwickelt. Rund 55 000 Flugzeugsi­tze aus der Produktion der ZIM Flugsitz sind derzeit in Flugzeugen weltweit unterwegs.

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FOTO: YVONNE DURAWA In Markdorf beschäftig­t die ZIM Flugsitz GmbH insgesamt 140 Mitarbeite­r.

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