40-Jähriger bedroht Vater mit Klappmesser in Kita
Der Tatverdächtige forderte von Erzieherinnen in Lindenberg die Herausgabe seiner beiden Kinder
LINDENBERG (lz) - Ein 40-jähriger Mann hat gestern den Vater eines anderen Kindes in einer Lindenberger Kindertagesstätte mit einem Klappmesser bedroht. Wie die Polizei mitteilte, ging der 40-Jährige auch zwei Erzieherinnen körperlich an, bevor Polizeibeamte ihn festnahmen. Ernsthaft verletzt wurde aber niemand.
Gegen 9.45 Uhr erhielt die Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West einen Notruf von der Kindertagesstätte, weil dort ein Vater ausrasten würde. Laut Polizeibericht war der 40-Jährige in der Einrichtung erschienen und hatte in einer sehr aggressiven Art und Weise die Herausgabe seiner ein und zwei Jahre alten Kinder gefordert.
Er stieß zunächst die Leiterin der Tagesstätte zur Seite, als diese den Notruf absetzte, und kurz darauf noch eine Erzieherin, die sich ihm in den Weg gestellt hatte. Die Frau wollte verhindern, dass der Mann an die Kindergruppe gelangt, in der sich auch die beiden Kinder des Tatverdächtigen befanden.
Zwischen den Angriffen auf die beiden Damen traf der 40-Jährige noch auf einen 34-jährigen Vater, der soeben seine Kinder in die Tagesstätte gebracht hatte. Der 34-Jährige wurde nach derzeitiger Erkenntnislage mit dem Klappmesser bedroht und aufgefordert zur Seite zu gehen.
Noch bevor der Tatverdächtige eine Einwirkungsmöglichkeit auf die Kinder hatte, waren bereits zwei Streifen der Polizeiinspektion Lindenberg vor Ort, die den 40-Jährigen widerstandslos festnahmen.
Motiv unbekannt
Über die Motivlage des Mannes kann derzeit nur spekuliert werden, heißt es im Polizeibericht weiter. Dies werde sicherlich auch Gegenstand der weiteren Ermittlungen sein, die von der Kriminalpolizei Lindau geführt werden. Um zu klären, ob der Mann zur Tatzeit unter Einfluss von Alkohol oder anderen berauschenden Mitteln stand, wurde ihm eine Blutprobe entnommen.
Die 34 und 39 Jahre alten Angestellten der Kindertagesstätte erlitten keine ernsthaften Verletzungen. Mitarbeiter des Kriseninterventionsteams haben ihre Arbeit vor Ort aufgenommen.