Deutsche Meisterin erreicht nur Platz 24
Mountainbike: Sofia Wiedenroth verfehlt bei der WM eigene Zielsetzung deutlich
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NIEDERSTAUFEN (kekra) Fünf Wochen sind seit Sofia Wiedenroths schlimmem Sturz beim WeltcupRennen in Kanada vergangen. Diesem Wettkampf ging ebenfalls eine längere Verletzungspause wegen eines Muskelfaserrisses voraus. Doch nun ist die Niederstaufenerin endlich wieder fit. In den vergangenen Wochen erholte sich die amtierende Deutsche Meisterin vom TSV Niederstaufen/AMG Rotwild Racing Team von ihren Blessuren und nahm einen Neuaufbau des Trainings für die anstehende Weltmeisterschaft in Vallnord (Andorra) in Angriff.
Vergangenes Wochenende war es dann so weit: Der Titel der weltbesten Mountainbikerin der Klasse U23 des aktuellen Jahres wurde ausgefochten. Sofia Wiedenroth trat die Reise in das kleine Fürstentum in den östlichen Pyrenäen optimistisch an: „Die Vorbereitung und die Trainingsblöcke in den vergangenen Wochen liefen sehr gut und ich war zuversichtlich für den Wettkampf“, sagt sie.
Bedingungen sind grenzwertig
Die Bedingungen auf 2000 Metern Höhe waren für alle Starterinnen an der Grenze des Aushaltbaren. Erst gegen Mittag erreichten die Temperaturen annähernd eine zweistellige Gradzahl und eiskalter Regen fiel in Strömen auf die Strecke und die Fahrerinnen herunter. „Das hochspritzende Wasser aus den Pfützen fühlte sich an wie Eis“, erinnert sich Wiedenroth. Um 13 Uhr fiel der Startschuss für die Frauen der U23. Wegen ihrer wenigen Weltcuppunkte musste die Niederstaufenerin aus der letzten Reihe ins Rennen gehen. Somit landete sie mitten im Pulk und hatte Schwierigkeiten, sich nach vorn zu arbeiten.
Bereits nach kurzer Rennzeit gab ihr Körper erste Warnsignale: „Ich fühlte mich, als wäre ich bereits kom- plett am Limit. Die Kälte hat mir sehr zu schaffen gemacht. Meine Beine fühlten sich an wie schwere Klötze, die sich nicht mehr rund bewegen wollten“, sagt Wiedenroth und beschreibt bildlich ihre körperliche Verfassung.
Ihre Muskulatur wollte nicht so richtig warm werden und so konnte die 21-Jährige keinen gleichmäßigen Rhythmus finden. Dennoch biss sie die Zähne zusammen und holte das Beste aus sich heraus. Nach 1:48 anstrengenden Stunden kam sie völlig erschöpft und unterkühlt als 24. ins Ziel. Den Titel holte sich Ramona Forchini aus der Schweiz, ihre Rennzeit lag etwa 10 Minuten unter der von der Niederstaufenerin, die als einzige Deutsche ins Rennen ging. „Meine Erwartungen und Ziele habe ich mit dem Ergebnis überhaupt nicht erfüllen können“, sagte Wiedenroth. Am Wochenende wird sie bei den Deutschen Marathon-Meisterschaften im Mountainbike noch einmal alles aus sich herausholen.