Kreisräte für Söders Plan
Kreisausschuss billigt neuen Landesentwicklungsplan
KREIS LINDAU (beb) - Bei zwei Gegenstimmen hat der Kreisausschuss für den Entwurf des neuen Landesentwicklungsplans (LEP) gestimmt. Der neue LEP bestimmt Lindau grenzüberschreitend mit Bregenz als Oberzentrum und lockert das sogenannte Anbindegebot. Das gefällt nicht jedem.
Der LEP legt Grundsätze und Ziele für die räumliche Ordnung und Entwicklung Bayerns fest. Dabei bringt der Titel des Oberzentrums laut Landrat Elmar Stegmann Vorteile, wenn es um Förderungen geht.
Umstritten ist dagegen die geplante Lockerung des sogenannten Anbindegebots. Bislang dürfen neue Bauprojekte, ob für Wohnen, Industrie oder Gewerbe, ausschließlich an vorhandene Bebauung angehängt werden. Künftig soll es unter anderem eine Ausnahme für interkommunale Gewerbe- und Industriegebiete geben. Darum fürchten nicht nur Naturschutzverbände eine Zersiedelung der Landschaft.
Auch Xaver Fichtl (ÖDP) befürchtet, dass immer mehr Grünland zerstört werde. Wie Max Strauß (Grüne) stimmte er gegen den neuen LEP. Ulrich Pfanner (CSU) hielt dagegen, dass die Lockerung wichtig sei, weil das in ländlichen Gebieten praktische Lösungen biete und nannte als Beispiel den geplanten Neubau für ein Feuerwehrhaus in Oberreute: „Wir sprechen hier keineswegs von einer Zersiedelung.“Auch Markus Reichart (FW) will eine Ausnahme für interkommunale Gebiete: „Manche Gemeinden sind glücklicher gelegen und haben Flächen für Gewerbegebiete, andere nicht. Die vermeintlich stärkeren Gemeinden können die schwächeren unterstützen.“
Manche Gemeinden haben keine geeigneten Flächen mehr
Tatsächlich haben Gemeinden im Landkreis aufgrund der Topografie Probleme, geeignete Flächen zu finden, erklärte Robert Fischer, Leiter des Bereichs Bauen und Umwelt im Landratsamt. „Wenn jeder sein eigenes Süppchen kocht und Gewerbeflächen an die Dorfränder klatscht, verbraucht das doch mehr Fläche, als wenn man zusammenarbeitet“, ergänzte Johannes Buhmann (CSU).