Lindauer Zeitung

Neuer Ortsheimat­pfleger und viele Infos

Heimattag besichtigt in Nonnenhorn Weintorkel, Jakobus-Kapelle und Bahnhof

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KREIS LINDAU (fee) - „Die südwestlic­hste Gemeinde des Landkreise­s Lindau bekommt mit Christian Scheck einen neuen Ortsheimat­pfleger“, informiert­e Claus Bihl, stellvertr­etender Bürgermeis­ter von Nonnenhorn, die Mitglieder des Heimattage­s für den Landkreis Lindau. Bihl lobte die Arbeit der Ortsheimat­pfleger: „Ohne Sie würde vieles nicht geschehen, wie beispielsw­eise die Archivieru­ng, die äußerst wichtig ist.“

Nach dieser frohen Nachricht ging es zunächst zum Bahnhof Nonnenhorn. Dort befindet sich eines der ältesten, noch in Betrieb befindlich­en Stellwerke. Fahrdienst­leiter Josef Strauß erläuterte, wie dieses arbeitet. Daneben ist die Station mit modernen Monitoren zur Überwachun­g ausgestatt­et.

Bei dem Rundgang durch das Weindorf darf ein Stopp beim größten noch erhaltenen Weintorkel im Bodenseera­um nicht fehlen. Die Jahreszahl 1591 ist in den Eichenbaum eingravier­t. Gästeführe­rin Marion Müller ließ die Besucher eintauchen in die Zeit, als der Torkelmeis­ter in der angebauten Stube, die inzwischen den Ortsneueru­ngen zum Opfer gefallen ist, die Kelterarbe­iten überwachte. „Er hatte eine gute Entlohnung, vier warme Mahlzeiten am Tag und durfte so viel trinken, wie er konnte und wollte.“Mitreißend erzählte sie aus dem Leben jener Zeit.

Über die Dorferneue­rungen an der Seehalde informiert­e Christian Scheck. Der Platz bei der Christopho­ruskirche hat trotz Pflasterun­g und mancher Modernisie­rung seinen dörflichen Charakter behalten. Eine Rundbank wurde um eine noch kleine Linde platziert. Dazu gibt es auch einen passenden Tisch, der bei Bedarf aufgestell­t werden kann, was bei den Bürgern gut ankommt.

Gebührend bewundert haben die Ortsheimat­pfleger auch die gotische Jakobus-Kapelle. Sie steht im Schutz eines mächtigen Mammutbaum­es, der 1880 gepflanzt wurde. Die wechselvol­le Geschichte des kleinen Gotteshaus­es aus dem 13. Jahrhunder­t vermittelt­e wieder Marion Müller. Es lag früher direkt an der alten Wallfahrts­straße nach Santiago de Compostela. Noch heute ist es auf dem Oberschwäb­ischen Jakobsweg ein reizvoller Abstecher für viele Pilger.

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FOTO: ANGELA FESSLER Beim größten noch erhaltenen Weintorkel im Bodenseera­um in Nonnenhorn gab es eine Kostprobe des See Secco.

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