Vielfältiges Kulturangebot in der Region
In den Gemeinden und der Stadt Lindau engagieren sich viele Bürger und Vereine
KREIS LINDAU (andy/dik) - Für eine lebenswerte Gemeinde ist auch das kulturelle Angebot von großer Bedeutung, denn die Menschen brauchen auch Zerstreuung vom Alltag. Und wie ist das Angebot am bayerischen Bodensee?
In Wasserburg ist in dieser Hinsicht einiges geboten. Im Sommer wird jede Woche ein anderer Musikverein aus der Nachbarschaft für ein Konzert auf der Halbinsel eingeladen. Im Kulturcafé Eulenspiegel finden mehrmals die Woche Lesungen, Vorträge oder Konzerte statt. Darüber hinaus gelingt es der evangelischen Kirchengemeinde St. Johannes immer wieder Künstler für ein Benefizkonzert nach Wasserburg zu locken. Die Bürgerstiftung Wasserburg organisiert jährlich eine große Veranstaltung. Zudem gibt es in Wasserburg eine sehr aktive Künstlerszene. Sie haben sich zusammengeschlossen und betreiben den Kunstbahnhof. Dort finden jedes Jahr mehrere ganz unterschiedliche Ausstellungen statt. Höhepunkt ist die Skulpturenausstellung Skulptura. Viele kreative Wasserburger nehmen auch am regelmäßig auf der Halbinsel stattfindenden Künstlermarkt teil. Außerdem gibt es ein Heimatmuseum, in dem die Besucher Interessantes über den Wasserburger Schriftsteller Martin Walser erfahren können.
Nonnenhorn kann vor allem mit seinen Festen punkten. Ein besonderes Erlebnis ist die Veranstaltung „Klassisch Fisch“, bei der zu klassischer Musik Fischmenüs verzehrt werden. Beim jährlichen Winzerfest „Komm & See“können die Besucher sich durch die verschiedenen Weine, die im Dorf hergestellt werden, probieren. Höhepunkt ist im Oktober „Essen und Tschässen“mit hochkarätiger Jazzmusik. Dazu kommen die wöchentlichen Konzerte auf dem Schäfflerplatz und regelmäßige Serenaden am Bodenseeufer.
In Bodolz finden im Haus der Generationen zahlreiche Veranstaltungen wie ein syrisches Frühstück, Seniorennachmittage oder Singkreise statt. Zudem gibt es jedes Jahr einen Kleinkunstabend, Weihnachten vor dem Rathaus und den Adventsstadel. Feiern können die Bodolzer beim Kinderfest, dem Sommerfest und dem St.-Martins-Umzug.
In Hergensweiler ist mit dem Woodstockenweiler zuletzt ein großes und in der Region einzigartiges Festival weggefallen. Dennoch ist das Angebot in der Gemeinde noch groß. Der Hergensweilerer Musikverein veranstaltet jedes Jahr das Hergensweiler Fest. Es geht über vier Tage und bietet ein breites Musikprogramm. Diese Jahr wurde das Bezirksmusikfest integriert. Zudem organisiert der Arbeitskreis Kultur alle 14 Tage ein Konzert auf dem Dorfplatz. Darüber hinaus gibt es einen Musikund einen Theaterverein. Alle zwei Jahre findet während der Fasnet ein großer Narrenball statt. Und im Heimatmuseum findet man eine der größten Sammlungen von Gegenständen der religiösen Volkskunst sowie alte Arbeitsgeräte aus der Landwirtschaft. Jedes Jahr organisiert der Museums- und Trachtenverein zudem eine Sonderausstellung zu einem bestimmten Thema mit regionalem Bezug.
Gleich drei Musikvereine leistet sich Sigmarszell. Somit könnten die Bürger auch drei Jahreskonzerte besuchen. Selbstverständlich finden auch drei verschiedene Maibaumfeiern statt. In Niederstaufen werden das Kammbach- und das Kinderfest gefeiert. Zudem organisiert die dortige Feuerwehr seit einigen Jahren ein Elfmeterturnier. Beim Viehscheid in Schlachters kämpfen mehrere Teams beim Mehrkampf um den Sieg. In Hangnach findet seit 17 Jahren das Heiberfest statt und der TSV Schlachters lädt jedes Jahr zum Waldfest ein.
In Weißensberg gibt es den Kulturstammtisch, der regelmäßig verschiedene Ausstellungen und Veranstaltungen organisiert. Sie finden meist in der Heimatstube statt, einem Stadel, den die Mitglieder selbst hergerichtet hatten. Außerdem hat die Gemeinde Musikverein und Kirchenchor. Es gibt ein Kinder- und ein Maibaumfest. Die Weihergeister organisieren zudem jährlich ein Armbrustschießen mit Gästen aus der ganzen Region.
Achberg wiederum ist mit seinem Schloss gesegnet. Von Ausstellungen über Konzerte im Rahmen des Bodenseefestivals oder des Klassischen Herbstes bis hin zu einem Kriminal-Dinner und einem KunstWorkshop für Jugendliche ist alles geboten. Auch im Internationalen Kulturzentrum Achberg gibt es Konzerte, Ausstellungen und Lesungen. Neben dem Chor DaCapo gibt es einen regen Musik- sowie einen Theaterverein.
Welche Stadt mit 25 000 Einwohnern hat ein eigenes Theater, eine Marionettenoper sowie andere Spielstätten wie Club Vaudeville, Zeughaus und Casinobühne? Auch wenn manche jammern, in Lindau sei nichts los: Dieser Vorwurf stimmt einfach nicht. Denn auch Internationaler Konzertverein, Kirchengemeinden, Podium 84, Theater Blauer Kater sowie die Musikvereine, Chöre, Schulen und manch eine Veranstaltungsagentur bieten in Lindau ein sehr breites Programm an. Und wenn die Inselhalle fertig ist, wird es auch da wieder Gastspiele bekannter auswärtiger Kabarettisten und Musiker geben. Und was es in Lindau nicht gibt, dazu müssen die Bürger nur nach Bregenz, Friedrichshafen oder Ravensburg fahren.
Das Stadtmuseum hat sich mit den großen Ausstellungen zum Magneten für Kunstfreunde entwickelt. Es gibt die Ehemals Reichsstädtische Bibliothek sowie einige Galerien mit wechselnden Ausstellungen, hinzu kommen Lokale, Autohäuser oder Immobilienbüros, die immer wieder Kunst zeigen. Nicht zu vergessen sind Kulturträger wie Stadtbücherei, Volkshochschule und gleich mehrere kulturtragende Vereine. Die Vereine sind meist Veranstalter der großen Lindauer Feste. Nur das historische Kinderfest liegt in der Verantwortung der Stadt.