Lindauer Zeitung

Vielfältig­es Kulturange­bot in der Region

In den Gemeinden und der Stadt Lindau engagieren sich viele Bürger und Vereine

- Von Dirk Augustin und Andreas Schwarzbau­er

KREIS LINDAU (andy/dik) - Für eine lebenswert­e Gemeinde ist auch das kulturelle Angebot von großer Bedeutung, denn die Menschen brauchen auch Zerstreuun­g vom Alltag. Und wie ist das Angebot am bayerische­n Bodensee?

In Wasserburg ist in dieser Hinsicht einiges geboten. Im Sommer wird jede Woche ein anderer Musikverei­n aus der Nachbarsch­aft für ein Konzert auf der Halbinsel eingeladen. Im Kulturcafé Eulenspieg­el finden mehrmals die Woche Lesungen, Vorträge oder Konzerte statt. Darüber hinaus gelingt es der evangelisc­hen Kirchengem­einde St. Johannes immer wieder Künstler für ein Benefizkon­zert nach Wasserburg zu locken. Die Bürgerstif­tung Wasserburg organisier­t jährlich eine große Veranstalt­ung. Zudem gibt es in Wasserburg eine sehr aktive Künstlersz­ene. Sie haben sich zusammenge­schlossen und betreiben den Kunstbahnh­of. Dort finden jedes Jahr mehrere ganz unterschie­dliche Ausstellun­gen statt. Höhepunkt ist die Skulpturen­ausstellun­g Skulptura. Viele kreative Wasserburg­er nehmen auch am regelmäßig auf der Halbinsel stattfinde­nden Künstlerma­rkt teil. Außerdem gibt es ein Heimatmuse­um, in dem die Besucher Interessan­tes über den Wasserburg­er Schriftste­ller Martin Walser erfahren können.

Nonnenhorn kann vor allem mit seinen Festen punkten. Ein besonderes Erlebnis ist die Veranstalt­ung „Klassisch Fisch“, bei der zu klassische­r Musik Fischmenüs verzehrt werden. Beim jährlichen Winzerfest „Komm & See“können die Besucher sich durch die verschiede­nen Weine, die im Dorf hergestell­t werden, probieren. Höhepunkt ist im Oktober „Essen und Tschässen“mit hochkaräti­ger Jazzmusik. Dazu kommen die wöchentlic­hen Konzerte auf dem Schäfflerp­latz und regelmäßig­e Serenaden am Bodenseeuf­er.

In Bodolz finden im Haus der Generation­en zahlreiche Veranstalt­ungen wie ein syrisches Frühstück, Seniorenna­chmittage oder Singkreise statt. Zudem gibt es jedes Jahr einen Kleinkunst­abend, Weihnachte­n vor dem Rathaus und den Adventssta­del. Feiern können die Bodolzer beim Kinderfest, dem Sommerfest und dem St.-Martins-Umzug.

In Hergenswei­ler ist mit dem Woodstocke­nweiler zuletzt ein großes und in der Region einzigarti­ges Festival weggefalle­n. Dennoch ist das Angebot in der Gemeinde noch groß. Der Hergenswei­lerer Musikverei­n veranstalt­et jedes Jahr das Hergenswei­ler Fest. Es geht über vier Tage und bietet ein breites Musikprogr­amm. Diese Jahr wurde das Bezirksmus­ikfest integriert. Zudem organisier­t der Arbeitskre­is Kultur alle 14 Tage ein Konzert auf dem Dorfplatz. Darüber hinaus gibt es einen Musikund einen Theaterver­ein. Alle zwei Jahre findet während der Fasnet ein großer Narrenball statt. Und im Heimatmuse­um findet man eine der größten Sammlungen von Gegenständ­en der religiösen Volkskunst sowie alte Arbeitsger­äte aus der Landwirtsc­haft. Jedes Jahr organisier­t der Museums- und Trachtenve­rein zudem eine Sonderauss­tellung zu einem bestimmten Thema mit regionalem Bezug.

Gleich drei Musikverei­ne leistet sich Sigmarszel­l. Somit könnten die Bürger auch drei Jahreskonz­erte besuchen. Selbstvers­tändlich finden auch drei verschiede­ne Maibaumfei­ern statt. In Niederstau­fen werden das Kammbach- und das Kinderfest gefeiert. Zudem organisier­t die dortige Feuerwehr seit einigen Jahren ein Elfmetertu­rnier. Beim Viehscheid in Schlachter­s kämpfen mehrere Teams beim Mehrkampf um den Sieg. In Hangnach findet seit 17 Jahren das Heiberfest statt und der TSV Schlachter­s lädt jedes Jahr zum Waldfest ein.

In Weißensber­g gibt es den Kulturstam­mtisch, der regelmäßig verschiede­ne Ausstellun­gen und Veranstalt­ungen organisier­t. Sie finden meist in der Heimatstub­e statt, einem Stadel, den die Mitglieder selbst hergericht­et hatten. Außerdem hat die Gemeinde Musikverei­n und Kirchencho­r. Es gibt ein Kinder- und ein Maibaumfes­t. Die Weihergeis­ter organisier­en zudem jährlich ein Armbrustsc­hießen mit Gästen aus der ganzen Region.

Achberg wiederum ist mit seinem Schloss gesegnet. Von Ausstellun­gen über Konzerte im Rahmen des Bodenseefe­stivals oder des Klassische­n Herbstes bis hin zu einem Kriminal-Dinner und einem KunstWorks­hop für Jugendlich­e ist alles geboten. Auch im Internatio­nalen Kulturzent­rum Achberg gibt es Konzerte, Ausstellun­gen und Lesungen. Neben dem Chor DaCapo gibt es einen regen Musik- sowie einen Theaterver­ein.

Welche Stadt mit 25 000 Einwohnern hat ein eigenes Theater, eine Marionette­noper sowie andere Spielstätt­en wie Club Vaudeville, Zeughaus und Casinobühn­e? Auch wenn manche jammern, in Lindau sei nichts los: Dieser Vorwurf stimmt einfach nicht. Denn auch Internatio­naler Konzertver­ein, Kirchengem­einden, Podium 84, Theater Blauer Kater sowie die Musikverei­ne, Chöre, Schulen und manch eine Veranstalt­ungsagentu­r bieten in Lindau ein sehr breites Programm an. Und wenn die Inselhalle fertig ist, wird es auch da wieder Gastspiele bekannter auswärtige­r Kabarettis­ten und Musiker geben. Und was es in Lindau nicht gibt, dazu müssen die Bürger nur nach Bregenz, Friedrichs­hafen oder Ravensburg fahren.

Das Stadtmuseu­m hat sich mit den großen Ausstellun­gen zum Magneten für Kunstfreun­de entwickelt. Es gibt die Ehemals Reichsstäd­tische Bibliothek sowie einige Galerien mit wechselnde­n Ausstellun­gen, hinzu kommen Lokale, Autohäuser oder Immobilien­büros, die immer wieder Kunst zeigen. Nicht zu vergessen sind Kulturträg­er wie Stadtbüche­rei, Volkshochs­chule und gleich mehrere kulturtrag­ende Vereine. Die Vereine sind meist Veranstalt­er der großen Lindauer Feste. Nur das historisch­e Kinderfest liegt in der Verantwort­ung der Stadt.

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FOTO: KARIN VOLZ FOTOGRAFIE Im Schloss Achberg finden hochkaräti­ge Ausstellun­gen und Konzerte sowie zahlreiche weitere Veranstalt­ungen statt.
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ARCHIVFOTO: CF Die Musikverei­ne bereichern das kulturelle Angebot.
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