Lindauer Zeitung

Soldaten beten für den Frieden

Hundert Uniformier­te aus drei Ländern pilgern nach Wigratzbad

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WIGRATZBAD (sz) - Mehr als Hundert Soldaten nahmen an der uniformier­ten internatio­nalen Wallfahrt zur Gebetsstät­te Wigratzbad teil. Es war bereits das 15. Mal, dass die Pilger in Uniform aus Deutschlan­d, Österreich und der Schweiz zusammenka­men, um gemeinsam zu beten.

Nach dem Aufmarsch zur Kirche mit dem Reserviste­nmusikzug Jagdbomber­geschwader 34 Allgäu unter Leitung von Hauptgefre­item der Reserve Jürgen Wiedemann, begrüßten Direktor Nikolaus Maier und Stabsfeldw­ebel der Reserve Robert Boll, die zur Wallfahrt eingeladen hatten, die Pilger. Der Reserviste­nmusikzug Bodensee-Oberschwab­en unter der Leitung von Karl-Heinz Rau, Obergefrei­ter der Reserve Lindau, begleitete die von Pfarrer Martin Weber feierlich zelebriert­e Messe, zu deren Ende hin die Fahnenträg­er im Gedenken an die in weltweiten Einsätzen gefallenen Soldaten die Fahnen senkten.

Das politische Grußwort steuerte Landtagsab­geordneter Eberhard Rotter bei. Er gab zu bedenken: „Viele dachten, mit der deutsch-deutschen Wiedervere­inigung, die kürzlich zum 26. Mal gefeiert wurde, wäre der ewige Frieden gekommen. Das ist leider nicht so. Auch wenn bei uns Frieden herrscht – Millionen Menschen fliehen vor Gewalt und Not aus ihrer Heimat.“Die vielen global notwendige­n Einsätze der Bundeswehr zeigten, wie instabil Frieden und Freiheit seien. Rotter dankte den Soldaten für ihre Einsätze, auch im Katastroph­enschutz. „Ich wünschte mir, dass Sie von Gesellscha­ft und Politik mehr Anerkennun­g erhalten würden.“

Festredner Oberstleut­nant Josef Rauch aus Stetten am kalten Markt betonte, dass es auch nach Beendigung des kalten Kriegs auf der Welt nicht friedliche­r geworden sei. „Erst wenn in Syrien und im Irak Frieden herrscht, ist auch unser Frieden wieder sicher.“Rauch erzählte vom Gebot der Nächstenli­ebe, dem es widersprec­he, die Grenzen dicht zu machen und die Flüchtling­e ihrem Schicksal zu überlassen. „In den letzten Jahren haben wir uns nicht dafür interessie­rt, wie es den Menschen in Syrien geht. Erst jetzt, wo ihre Not und ihre Angst sie zu uns treiben, jetzt wo es uns betrifft, werden wir aufmerksam.“Rauch schwärmte außerdem von der Soldatenka­meradschaf­t. „Sie bedeutet, dass ich einem Kameraden in Not auch unter Einsatz meines Leib und Lebens helfe. Immer.“

Nach dem Gottesdien­st pilgerten die Soldaten mit ihren Fahnenabor­dnungen, den beiden Militärkap­ellen, Gästen und mit Statuen von Jesus und der Gottesmutt­er über das weitläufig­e Gelände der Gebetsstät­te. Sie sangen feierlich „Ave, Ave, Ave Maria…“und beteten den Rosenkranz.

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FOTO: SUSI DONNER Mehr als Hundert Soldaten kamen zur 15. Soldatenwa­llfahrt nach Wigratzbad.

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